Reifungsschritte der Spermien
Zwischen der Bereitstellung der Spermien und der Reifung der Oozyte bestehen einerseits Parallelen aber auch deutliche Unterschiede.
Bis die Oozyte zur Aufnahme eines Spermatozoons bereit ist, bedarf es einer Abfolge mehrerer Reifungsschritte über einen definierten Zeitraum.
Auch das Spermatozoon muss mehrere zeitlich und örtlich getrennte Reifungsschritte durchlaufen, um in die Eizelle eindringen zu können. Während bei der Oozyte die Reifungsschritte das Einlagern von Dotter und den Fortgang der Reifeteilungen betreffen, sind es bei den Spermien funktionelle Reifungsschritte, die vor allem deren motile Fähigkeiten und deren Penetrationsvermögen durch die Eihüllen betreffen. Die Spermien werden über mehrere Stufen aktiviert.
Einen ersten Reifungsschritt erfahren die Spermien während ihrer "Lagerungszeit" im Nebenhoden. Durch die Ejakulation erfolgt der zweite Schritt, der zu einer plötzlichen Aktivierung der Motilitätsfunktion führt.
Der dritte Schritt läuft während des Aufenthalts im weiblichen Genitaltrakt ab besonders während der Aszension zum Ovar. Die Spermien erfahren dabei die sogenannte Kapazitation. Schliesslich erfolgt der letzte Aktivierungsschritt, die Akrosomalreaktion, in unmittelbarer Nähe der Eizelle.
- Lagerung im Nebenhoden ==> Reifung
- Ejakulation ==> Aktivierung
- Aszension zum Ovar ==> Kapazitation
- In der Nähe der Oozyte ==> Akrosomalreaktion
Die obige Abfolge von der Reifung im Nebenhoden bis zur Akrosomalreaktion bei der Eizelle ist in vivo für optimal befruchtungsfähige Spermien eine Voraussetzung. Nur ein akrosomalreagiertes Spermium ist in der Lage, sich an die Zona pellucida der Oozyte zu binden.