Das paraxiale Mesoderm und die Differenzierung der Somiten

Der paraxiale Mesoderm stammt von Epiblastzellen, die im Bereich des Primitivknotens bzw. des kranialen Anteil des Primitivstreifens eingewandert sind. Es bildet Paare epithelialisierter Mesenchymsegmente in Zylinderform, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Chorda dorsalis stehen. Ab Beginn der dritten Woche werden diese Zylinder von kranial nach kaudal in Somitomeren segmentiert (Metamerisation). Jeder besteht anfänglich aus einem pseudostatifizierten Epithel, das um eine zentrale Höhle, dem Somitozöl, angeordnet ist.

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Die Metamerie beruht auf der Aufteilung des ursprünglichen Embryos in mehrere Segmente.

Ausser den Somitomeren 1 bis 7, die keine Somiten bilden, die aber an der Bildung des Mesoblasten der Schlundbögen beteiligt sind, bilden die anderen Somitomere 42 bis 44 Somiten in kranio-kaudaler Richtung. Dabei werden ab dem 25. Tag 3-4 Somiten pro Tag gebildet.
Beim Menschen werden 42-44 Somitenpaare längs des Neuralrohrs gebildet. Diese reichen von der kranialen Region bis zum Schwanz des Embryos. Mehrere kaudale Somiten verschwinden wieder, weshalb letztendlich noch 35-37 Somitenpaare gezählt werden können.
Die Anzahl vorgefundener Somiten wird in diesen Entwicklungsstadien zur Altersbestimmung verwendet.

Abb. 14 - Evolution des Mesoblasten
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  1. Paraxiales Mesoderm
  2. Intermediäres Mesoderm
  3. Seitenplattenmesoderm
  4. Neuralrinne
  5. Ektoblast
  6. Endoblast

Legende
Abb. 14

Transversalschnitt am 25. Tag. Zu sehen ist die Differenzierung des Mesoblasten in das paraxiale-, intermediäre- und seitenplatten-Mesoderm.

Abb. 15 - Entstehung des intraembryonalen Zöloms
ca. 23. Tag
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  1. Paraxiales Mesoderm
  2. Paraxiales Mesoderm
  3. Seitenplattenmesoderm
  4. Chordafortsatz
  5. Schnittrand des Amnion
  6. Intraembryonales Zölom

Abb. 16 - Erscheinen
der Somitomeren
ca. 25. Tag
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7
Endoblast
8
Ektoblast
9
Somatopleura mit Ektoderm
10
Splanchnopleura mit Endoblast

Legende
Abb. 15

Transversalschnitt durch 23 Tage alten Embryo. Man erkennt die ersten Spalträume des zukünftigen intraembryonalen Zöloms.

Abb. 16

Transversalschnitt mit Dorsalansicht um den 25. Tag. Die zylindrischen Zellansammlungen des paraxialen (bildet die Somitomeren) und intermediären Mesoderms (Ursprung des urogenitalen Systems) sind erkennbar.

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Die Somiten sind embryonale Übergangsorgane, die durch die Segmentierung des paraxialen Mesenchyms gebildet werden. Sie organisieren sich ohne Zelldifferenzierung (primäre Organe). Sie sind für die segmentale Organisation des Embryos zuständig und tragen zur Restrukturierung des Embryos bei.

Sie enthalten das Zellmaterial für das Achsenskelett (Sklerotome), der quergestreiften Muskulatur des Halses, des Rumpfes und der Extremitäten (Myotome), sowie das der subkutanen Gewebe und der Haut (Dermatom).

Die Somiten sind Voraussetzung für die Metamerie. Die metamere Aufteilung der Wirbelsäule, des Neuralrohrs, der Rumpfwand und des Thorax (Rippen) hängt von der ordentlichen Anlage der Somiten ab.