Implantation
Einführung
Die Morula erreicht den Uterus zwischen dem 3. und 4. Tag. Um den 5. Tag herum schlüpft die Blastozyste aus der Zona pellucida und tritt direkt mit dem Endometrium in Kontakt. Die Trophoblastzellen beginnen darauf sich zu vermehren und bilden eine mehrkernige und protoplasmatische Zellmasse in welcher die Zellgrenzen verschwinden (der Synzytiotrophoblast). Die Blastozyste implantiert sich ungefähr am 7-8. Tag in der Uteruswand. Es handelt sich hier um eine interstitielle Implantation, da der embryonale Komplex ganz in das starkdurchblutete mütterliche Bindegewebe eindringt.
Am 9. Tag bedeckt das Uterusepithel die Implantationsstelle wieder vollständig. Die angrenzenden Zellen des endometrialen Stroma (also von der Mutter) reagieren auf die Anwesenheit der Blastozyste und auf das durch den Corpus luteum ausgeschiedene Progesteron. Sie werden metabolisch und sekretorisch aktiv. Man bezeichnet sie nun als Dezidualzellen.
Die Entwicklung der Plazenta beginnt, wenn die Blastozyste die Dezidualreaktion im mütterlichen Endometrium hervorruft und sich dieses in eine sehr gut durchblutete Nahrungsanlage - die Basalplatte umwandelt. Die benachbarten Drüsen des Endometriums entwickeln sich und die Wand des Uterus wird lokal ödematös. Im Falle einer Implantation sondern die Trophoblastzellen eine Vielfalt von Hormonen ab (HCG = human chorionic gonadotrophine, HCS = human chorionic somatomammotrophine auch HPL = human placental lactogen), die notwendig sind, um das Endomentrium zu ernähren und das Corpus luteum aufrecht zu erhalten, welches noch während ungefähr 12 Wochen der embryonalen Entwicklung, sexuelle Steroide sezerniert. Dann verkleinert es sich und wird zum Corpus albicans. Zu diesem Zeitpunkt sezerniert die Plazenta bereits selbst grosse Mengen an Progesteron, und übernimmt daher die Drüsenfunktion des Corpus luteum.