Mechanismen des feto-maternellen Austausches

Die plazentären Austauschvorgänge finden über klassische membranöse Transportmechanismen statt:

  • Passiver Transport (ohne Energieverbrauch)

    Einfache Diffusion: Nicht polare Moleküle und fettlösliche Stoffe folgen einem Konzentrationsgradienten. Sie diffundieren von der Seite mit der höheren Konzentration auf die Seite mit der tieferen Konzentration, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist, wobei bei diesem Vorgang keine Energie verbraucht wird (z.B. Sauerstoff, Kohlendioxid, Fette und Alkohol). Wasser durchdringt die Plazenta durch spezialisierte Poren (siehe Osmose).

    Osmose: Die Diffusion von gelösten Stoffen durch eine Membran mit selektiver Permeabilität (z. Bsp. Zellmembran). Wasser, ein stark polares Molekül, kann diese doppelte Lipidschicht der Zellmembranen nicht durchdringen. Aber es durchdringt die Plazenta durch spezialisierte Poren, die Aquaporine oder Wasserkanäle. Es sind membranständige Proteine, welche Poren in der Plasmamembran bilden, die verantwortlich für den Transport von Wasser sind.

    Erleichterter Transport: Moleküle gehen von der Seite höherer Konzentration auf die Seite tieferer Konzentration mit Hilfe von Transportmolekülen (z.B. Glukose)

  • Aktiver Transport: Transport durch Zellmembranen gegen einen Konzentrationsgradienten unter Energieverbrauch (Na+/K+ oder Ca++)

  • Vesikulärer Transport (Endozytose / Exozytose): Makromoleküle werden durch Mikrovilli eingefangen und in Zellen absorbiert oder davon abgestossen (Immunoglobuline)

Die plazentäre Austauschoberfläche vergrössert sich von 5 m2 mit 28 Wochen auf ungefähr 12 m2 kurz vor der Geburt!