Proteintransfer

Wie wir bereits gesehen haben, verändert sich die Plazentarschranke während der Schwangerschaft.
Die mütterlichen Antikörper werden durch den Synzytiotrophoblasten mit Hilfe eines Pinozytosemechanismus eingefangen und gelangen anschliessend in den fetalen Kreislauf.

Immunoglobuline:
Die mütterlichen Proteine passieren die Plazentarschranke, mit Ausnahme von den Immunoglobulinen (IgG), die von der Mutter auf den Fetus übergehen, nicht. Die Mutter überträgt also durch Pinozytose IgG an den Fetus, die sie während ihres Lebens synthetisiert hat. Diese Übertragung findet vor allem gegen Ende der Schwangerschaft statt. Dadurch gelangt der Säugling zu einer passiven Immunität, die ihn gegen verschiedene Infektionskrankheiten in den ersten sechs Lebensmonaten schützt. Die anderen Ig, vor allem IgM Proteine, passieren die Plazentarschranke nicht.

Andere Proteine:
Mütterliche oder plazentäre Polypeptid-Hormone gelangen nicht in den fetalen Kreislauf.
Das Transferrin ist ein anderes wichtiges mütterliches Protein, das, wie sein Name andeutet, Eisen zum Fetus transportiert. Auf der Oberfläche der Plazenta existieren spezifische Rezeptoren für dieses Protein, wodurch der aktive Transport ins fetale Gewebe erreicht wird.
Gewisse Proteine wie z. B. das Alpha-Fetoprotein (dessen Gehalt bei manchen fetalen Missbildungen erhöht ist) können im mütterlichen Kreislauf nachgewiesen werden.