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Frühgeburt

Alle Kinder, welche vor der 35. Woche nach Fertilisation (37. SSW nach LMP) geboren werden, gelten als Frühgeburten. Diese Kinder kommen mit noch unreifen Organsystemen und -funktionen zur Welt. Dies kann postpartal zu einer Reihe von akuten Erkrankungen und chronischen pulmonalen und neurologische Folgeschäden führen.

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Das Atemnotsyndrom (respiratory distress syndrom [RDS] oder hyaline Membran) ist eine sehr typische Komplikation der Frühgeborenen. Dies hängt damit zusammen, dass die Typ-2 Pneumozyten in den Lungen noch nicht genügend des Oberflächenfilms (Surfactant) bilden konnten. Dieser begünstigt die Entfaltung der Alveolen bei jedem Atemzug. Das Fehlen des Surfactants führt dazu, daß die Lungenalveolen zusammenkleben (sekundäre Atelektasen). Als Folge der Lungenunreife, der Langzeitbeatmung und Sauerstofftoxizität in der Einatmungsluft kann sich bei Neugeborenen eine chronische Lungenerkrankung, die bronchopulmonale Dysplasie (BPD) und Augenschäden, die retrolentale Fibroplasie (Frühgeborenenretinopathie), entwickeln.

Die Überlebenschance Frühgeborener mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500g hat sich im letzten Jahrzehnt deutlich verbessert. Es wird heute davon ausgegangen, dass mehr als 50% der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von 600-1000g und mehr als 85% aller Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von1000-1499g überleben.

Man unterscheidet zwischen eutrophen und hypotrophen Frühgeborenen. Für diese Unterteilung werden Wachstums- und Gewichtskurven herangezogen, welche mit Hilfe von unzähligen Messungen in der jeweiligen Bevölkerungsgruppe erstellt worden sind und statistisch die Normalverteilung dieser Bevölkerungsgruppe darstellen.

Abb. 13 - Gewichtsnormalverteilungskurve
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Legende
Abb. 13

Die intrauterinen Gewichtsmessungen beruhen auf extrapolierten Werten verschiedener Durchmesser, die mittels US erhoben werden (grün). Sie korrelieren nicht genau mit den postnatal Gewichtsmessungen, wobei hier berücksichtigt werden muss, dass frühgeborene Kinder meistens untergewichtig sind (rote Linien in der Zeit vor dem Geburtstermin).
Zur Zeit der Geburt unterscheidet man drei Phasen: die intrauterine Periode, die Übergangsperiode oder perinatale Periode (ersten 6-12 Tage) und die extrauterine Periode (ab 6-12 Tagen nach Geburt).