Modul
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Einführung

Die Hauptfunktion des Uterus ist die Aufnahme des Embryos und später die Beherbergung des Feten während der Schwangerschaft. Der Uterus ist ein birnenförmiges, muskulöses Hohlorgan mit einer dreischichtigen Wand: Eine äussere Tunica serosa, das Perimetrium, eine dicke Tunica muscularis, das Myometrium, und eine innere Schleimhautauskleidung, das Endometrium. Das Endometrium ist der Ort der Implantation. Es erfährt morphologische und funktionelle Veränderungen, die eng mit der Ausschüttung von Sexualhormonen assoziiert sind. Ohne zyklische hormonelle Beeinflussung, das heisst vor der Pubertät oder nach der Menopause, ist dieses Gewebe keinen Veränderungen unterworfen. Mit der Menarche bereitet sich der Uterus bei jedem Zyklus auf die Aufnahme einer befruchteten Eizelle vor. Dies geschieht durch die Proliferation und die Differenzierung des Endometriums. Bleibt eine Implantation aus, wird die funktionelle (oberflächlichste) Schicht des Endometriums abgesondert und ausgeschieden.

Abb. 1 - Schematische Darstellung des Uterus (Sagittalschnitt)
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1
Corpus uteri
2
Cavitas uteri
3
Cervix uteri
4
Canalis cervicis
5
Isthmus uteri
6
Interstitielles Segment
7
Tuba uterina, Eileiter (Salpinx)
A
Schleimhaut des Uterus
B
Schleimhaut des Zervikalkanals
E
Endometrium
M
Myometrium

Legende
Abb. 1

Die Endometriumschleimhaut (A) besteht aus einem einschichtigen prismatischen Epithel, welches 3 Arten von Zellen aufweist:
sekretorische Zellen (Sekretion von Glykogen), Flimmerzellen und Basalzellen. Das Bindegewebe ist reich an Drüsen (Glandulae uterinae).

Die Cervixschleimhaut (B) besteht aus einem einfachen zylindrischen Epithel mit Basalzellen, zilientragenden Zellen und sekretorischen Zellen (schleimproduzierend). Das Bindegewebe enthält verzweigte Drüsen (Glandulae cervicales).

Mehr dazu

Der Uterus besteht aus zwei anatomisch unterschiedlichen Abschnitten: dem Uteruskörper (Corpus uteri mit der Cavitas uteri), der innen durch eine Schleimhaut (Endometrium) ausgekleidet wird, sowie der Cervix uteri (mit dem Canalis cervicis), welche ebenfalls durch eine Schleimhaut ausgekleidet wird.

Die Schleimhaut des Corpus uteri, das Endometrium, besitzt ein zellreiches Bindegewebe, das die Glandulae uterinae (Uterusdrüsen) enthält. Das Uterusepithel besteht aus einem einschichtigen prismatischen Epithel, das drei verschiedene Zelltypen aufweist: Sekretorische Zellen (Glykogen), mit Zilien versehene Zellen, und Basalzellen. Bei jedem Menstruationszyklus wird die Schleimhaut jeweils aus der tiefsten, dem Myometrium am nahesten gelegenen Schicht, der Basalschicht, wieder aufgebaut.

 

Funktionelle Anatomie des Endometriums

Das Endometrium besteht aus einem einschichtigen prismatischen Epithel, mit oder ohne Zilien (je nach Zeitpunkt des Menstruationszyklus). Es enthält eine Basallamina, Glandulae uterinae, ein spezialisiertes, zellreiches Bindegewebe (Stroma), das Blutgefässe aufweist. Man erkennt die Spiralarterien (Endäste der Arteriae uterinae), sowie ein venöses Abflusssystem.

Abb. 2 - Schematische Darstellung des Endometriums
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  1. Einschichtiges prismatisches
    Epithel
  2. Basallamina
  3. Uterusdrüsen, Glandulae uterinae
  4. Bindegewebe
  5. Blutgefässe

Abb. 3 - Endometrium in der
sekretorischen Phase
media/module6/g1ah_endome.jpg

A
Funktionelle Zone
B
Basalschicht
C
Myometrium

Legende
Abb. 2, 3

Schematische Darstellung der funktionellen Zone mit der Basalschicht des Endometriums, sowie der Glandulae uterinae und des Myometriums. Im Ausschnitt sind die Zellen des einschichtigen prismatischen Epithels, die Basallamina und die Blutgefässe vergrössert dargestellt. Beachten Sie, dass einige Drüsen bis ins Myometrium vordringen. Somit ist eine Regeneration, z.B. nach einer Kürettage, gewährleistet.

Abb. 3

Definition der Funktionen des Endometriums

  • Zyklische Veränderungen der Uterusdrüsen und Blutgefässe im Verlauf der Menstruation, als Vorbereitung auf die Implantation
  • Normaler Implantationsort der Blastozyste
  • Entwicklungsort der Plazenta