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Extrauterine Schwangerschaften (EUG)

Die extrauterine Schwangerschaft (EUG = extrauterine Gravidität) ist eine seltene, jedoch schwerwiegende Komplikation (2,5% aller Schwangerschaften). Sie kann zu Hämorrhagien und damit verbunden zu Sterilität (wegen Ruptur der Tube) führen.
Die normale Befruchtung findet immer ausserhalb des Uterus statt; im äusseren Drittel der Tube. Die befruchtete Eizelle wandert durch die Ampulle. Die Implantation findet um den 6. Tag in der Uterusschleimhaut statt. Wird diese Wanderung durch irgendwelche Faktoren verzögert, kann sich die Blastozyste irgendwo auf ihrem Weg in den Uterus implantieren. Am häufigsten geschieht dies in der Tube (99% der EUG sind Tubenschwangerschaften)

Abb. 24 - Mögliche ektopische Implantationszonen
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  1. im Ovar
  2. im Infundibulum
  3. in der Tube
  4. im Interstitium
  5. im tiefen Uterus (Ort für spätere Plazenta praevia)
  6. abdominell (auf einer Intestinalschleife)
  7. im Becken

Legende
Abb. 24

Die Tubenschwangerschaften (3) kommen am häufigsten vor (99%).

Die extra-uterinen Schwangerschaften (EUG) kann in gesunden Tuben auftreten, dies geschieht in ungefähr 10% der Fälle und steht möglicherweise in Verbindung mit:

  • einem verspäteten Auffangen der Oozyte durch den Tubentrichterun
  • einer Störung der Peristaltik in der Tube (zurückgehend auf die Wirkung von Ovulationsinduktoren und gewissen Medikamenten)

Am häufigsten treten extra-uterine Schwangerschaften in pathologischen Tuben auf (ungefähr 90%). Verantwortlich dafür sind organische Hindernisse, oftmals bilateral. Sie führen oft zu Rezidiven und später zu Sterilität.

Video
Extrauterine Gravidität (Tubar)
© Prof. Dr. med. M. Müller, Frauenklinik Inselspital, Bern

Für EUG gibt es insgesamt 6 potentielle Risikofaktoren:

  • Infektionen (Eileiterentzündung, Salpingitis)
  • Chirurgische Eingriffe im Becken
  • Tabakmissbrauch
  • In Vitro Fertilisation (IVF)
  • Kongenitale Anomalien (Tubenmissbildungen)
  • Endometriose (ektopische Fragmente der Uterusschleimhaut)
Video
IVF  durch intra-zytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI).
© Prof. Dr. med. B. Imthurn, Unispital, Zürich

Plazenta praevia

Wenn die Implantation im unteren Teil des Uterus stattfindet, wird sich später die Plazenta in der Cervix uteri entwickeln. Dies kann zu schwerwiegenden Hämorrhagien führen. Diese Art von Implantation nennt man Plazenta praevia. Eine Geburt durch den Geburtskanal würde die Plazenta ablösen bevor der Fetus geboren ist. Deshalb wird in solchen Situationen immer per Kaiserschnitt geboren. Die Plazenta praevia tritt in 1% der Schwangerschaften auf.