Undifferenziertes Stadium
Im Laufe der dritten Woche ist die Membrana cloacalis ausgebildet und liegt unterhalb des Nabelstranges. Unter Bildung der unteren Abdominalwand wird in der vierten Woche die Membrana cloacalis durch einwanderndes Mesenchym verschiedener Herkunft nach kaudal verlagert.
Vorne wird sie nun von einem prominenten mesenchymatösen Höcker mit einem epithelialen Überzug begrenzt, die Anlage des künftigen Genitalhöckers.
Am Ende der 5. Woche bildet sich beidseits um die Membrana cloacalis mehrere kloakale Wülste. An ihrem vorderen Ende vereinigen sie sich begrenzt durch den Genitalhöcker.
Genitalien, ca. 6. Woche
- 2
- Tuberculum genitale
- 3
- kloakale Wülste
- 4
- Membrana cloacalis
Vorne wird die Membrana cloacalis durch einen Wulst begrenzt, des künftigen Genitalhöckers, der sich nach hinten in den beiden Kloakalfalten fortsetzt.
Im Laufe der 7. Woche unterteilt das Septum urorectale (Stadium 16) die Membrana cloacalis in eine Membrana urogenitalis (ventral) und eine Membrana analis (dorsal). Von diesem Moment an heissen die kloakalen Wülste im ventralen Abschnitt um den Sinus urogenitalis Urethrafalten und im dorsalen Abschnitt um den Anus, Analfalten.
Lateral der Urethrafalten bildet sich ein weiteres Paar von Wülsten, die Genitalwülste.
Wie wir gesehen haben, löst sich die Membrana urogenitalis im Laufe der 7. Woche auf (Stadium 19), sodass der Sinus urogenitalis frei mit der Amnionhöhle kommuniziert.
Genitalien, ca. 7. Woche
- 2
- Tuberculum genitale
- 5
- Urethrafalte
- 6
- Analfalte
- 7
- Orificium urogenitale
Genitalien, ca. 9. Woche
- 8
- Perineum
- 9
- Orificium anale
- 10
- Genitalwulst
Im Laufe der 7. Woche unterteilt das Septum urorectale die Membrana cloacalis, die so in eine Membrana urogenitalis und analis unterteilt wird.
Abb. 56Aus der Kloakalfalte um das Orificium urogenitale entsteht die Urethrafalte und aus derjenigen um das Orificium anale die Analfalte. Ausserhalb der Urethralfalte entsteht beidseits eine weitere Erhebung, der Genitalwulst
Wichtig ist festzuhalten, dass die Morphologie der äusseren Genitalien bei beiden Geschlechtern bis zur 9. Woche sehr ähnlich ist.