Differenziertes Stadium des männlichen Geschlechts
Unter der Wirkung von Androgenen wird die Differenzierung und Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane ab dem 3. Monat sichtbar.
Der Genitalhöcker wird länger und daraus bildet sich der Penis. Auch die Urethrafalten verlängern sich nach ventral. Zwischen diesen erstreckt sich der Sinus urogenitalis und bildet die Urethrarinne, welche mit Endoderm ausgekleidet ist. Der Boden dieser Rinne verdickt sich durch epitheliale Proliferation und bildet die Urethraplatte, die vorübergehend die Urethragrube ausfüllt.
Später bildet sich erneut eine Grube und die beiden Urethrawülste fusionieren. Dieser Abschnitt wird zur Pars spongiosa der Urethra, welche im vorderen Teil des Penis vorerst blind endet.
Im hinteren Teil formen sich die Genitalwülste zum Skrotum um.
Aus den fusionierten Urethrawülsten entsteht im Penis ein erektiles mesenchymatöses Gewebe, die Pars spongiosa penis. Eine ringförmige Furche grenzt am distalen Penisabschnitt die Glans ab. Oberhalb der Pars spongiosa penis entstehen die beiden Corpora cavernosa und vervollständigen so das erektile Gewebe des Penis.
Die beiden Genitalwülste fusionieren ebenfalls in der Mitte und bilden das Skrotum. Die Verschmelzungslinie am Penis und Skrotum wird Raphe mediana genannt.
Im Laufe des 4. Monats entstehen zwei ektodermale Invaginationen an der Penisspitze.
Erstens bildet sich ein solider Epithelstrang von der Spitze des Penis und verbindet sich mit der blind endenden Pars spongiosa Urethrae auf Höhe der ringförmigen Furche. Sobald sich dieser Epithelstrang kanalisiert hat, spricht man in diesem Abschnitt von der Urethra glandis mit dem Meatus urinarius.
Die zweite zirkuläre Epitheleinsenkung, Lamella glandaris, bildet das Praeputium, welches zur Zeit der Geburt noch mit der Glans verklebt ist, sich aber im Laufe der Kindheit davon löst.