Verschiebung der Ovarien
Die Ovarien machen auch eine geringe Verschiebung durch ausgehend von ihrem Entstehungsgebiet im mittleren Abdomen hin zum Becken. Diese Wanderung resultiert partiell aus dem massiven Wachstum der oberen Abdominalregion im Vergleich zum Beckenbereich.
Der Einfluss des unteren Keimdrüsenbandes ist bei diesem Vorgang noch nicht ganz klar.

- Ductus mesonephricus (Wolff) in Rückbildung
- Primordialfollikel im Kortex des Ovars
- Aorta
- Ductus paramesonephricus (Müller)
- Tubuli mesonephrici in Rückbildung
- degenerierte Gonadenstränge
- Mesothel des Ovars

- Meso des ganzen Urogenitaltraktes
- Mesovarium
- Mesosalpinx
Der Mesonephros mit dem Ductus mesonephricus und den Mesonephros-Strukturen hat sich zu diesem Zeitpunkt zurückgebildet. Die verschiedenen Mesos bleiben aber bestehen.
Abb. 26Der Mesonephros bildet sich in der 7. Woche zurück. Es bleiben nur noch das Ovar mit seinem Mesovarium medial und der Ductus paramesonephricus (spätere Tuba uterina) mit der Mesosalpinx lateral des Mesos des ursprünglichen Urogenitaltraktes übrig. Sie werden über das Meso des ursprünglichen Urogenitaltraktes mit der dorsalen Bauchwand des Embryos verbunden.


Der Urogenitaltrakt befindet sich ursprünglich in vertikaler Position.
Abb. 28Durch eine seitliche Abkippbewegung befindet sich das Ovar vorübergehend oberhalb des sich zurückbildenden Mesonephros.


Das Ovar kippt nun nach hinten ab. Die Tuba uterine, welche sich aus dem kranialen Teil des Ductus paramesonephricus (Müller) bildet, wird durch die Vereinigung des distalen Teils des Ductus paramesonephricus beider Seiten nach medial gezogen und nimmt so eine horizontale Lage ein.
Abb. 30Definitive, dorsale Lage des Ovars.
Durch die Rückbildung des Mesonephros verbindet das obere Gonadenband das Ovar direkt mit der Oberseite des Ovars und wird als Ligamentum suspensorium ovarii bezeichnet.
Das untere Gonadenband hat seine Ursprung an der Unterseite des Ovars und bildet das Ligamentum ovarii proprium und weiter unten das Ligamentum teres uteri, welches durch den Inguinalkanal an die Genitalwülste (Labia majora) zieht.
Die Urnierenleiste ist anfänglich vertikal gestellt.
Die Tuba uterina, welche sich aus dem oberen Teil des Ductus paramesonephricus (Müller) bildet, nimmt aber schliesslich eine horizontale Position ein, indem er durch die Vereinigung des unteren Teils des Ductus paramesonephricus (Müller) unter Bildung des Uterus nach medial gezogen wird.
Das Ovar, welches anfänglich medial der Tuba uterina (Ductus paramesonephricus) vor dem sich zurückbildenden Mesonephros liegt, gleitet in der Folge nach hinten.
Die peritonealen Umschlagsfalten folgen diesen Verschiebungen passiv. Schliesslich bildet sich daraus das Ligamentum latum des Uterus mit drei Anteilen:
- Oberer Anteil: Mesosalpinx mit der Tuba uterina
- Ventraler Anteil: Mesometrium mit dem Ligamentum teres uteri
- Dorsaler Anteil: Mesovarium mit dem Ligamentum ovarii proprium

Transversalschnitt durch einen Embryo:
Die zwei Ductus paramesonephrici (Müller) nähern sich in der Mitte. Die Ductus mesonephrici (Wolff) und der Mesonephros sind in diesem Stadium noch gut sichtbar.

- Ductus paramesonephricus (Müller)
- Ductus mesonephricus (Wolff)
- Ovar
- Intestinum
- Neuralrohr
- Chorda dorsalis

- 7
- aorta
- 8
- Mesenchym
- 9
- Zölomhöhle
- 10
- A. umblilicalis
- 11
- Harnblase
- A
- Ligamentum latum oder Mesometrium
Transversalschnitt etwas später und kaudaler. Beachten sie, wie sich der Mesonephros zurückgebildet hat (gegenüber dem Ovar). Die Ductus paramesonephrici sind fast vereinigt.
Abb. 33Transversalschnitt, der die Fusion der Ductus paramesonephrici unter Bildung des utero-vaginalen Kanals zeigt. Der Ductus mesonephricus hat sich zurückgebildet und das Ligamentum latum unterteilt den Beckenraum in der 10. Woche.