Anatomische Beziehung zwischen dem Genital- und Harnsystem
Die Entwicklung des Genitalapparates geht mit derjenigen des Harnsystems (Bildung des Harnapparates) einher. Er stammt auch vom intermediären Mesoderm (Stadium 9) und Sinus urogenitalis (Stadium 15) ab. Auch die Urkeimzellen (Stadium 7) beteiligen sind an der Bildung der Gonaden, jedoch sind sie ektodermalen Ursprungs (Stadium 3). Beim männlichen Geschlecht ist die Entwicklung der Testes eng mit derjenigen des Mesonephros verbunden. Beim weiblichen Geschlecht hingegen spielt der Mesonephros keine Rolle mehr.
Farbcode für das Module Genitaltrakt |
Paramesonephros, Müller, usw.: blau |
Mesonephros, Wolff, usw.: fuchsia-violet |
Sinus urogenital, entoblaste, usw.: gelb |
Ligamente: |
Der intermediäre Mesoblast ist Ursprung einer länglichen Struktur, der Urogenitalleiste (Crista urogenitalis), welche beidseits der Mittellinie zwischen dem Seitenplattenmesoderm und der Wurzel des dorsalen Mesenteriums des Embryos liegt. Sie besteht aus zwei Hauptanteilen, der nephrogene Strang, woraus der Harnapparat entsteht und die Genitalleiste (Stadium 14) als Ursprung der Gonaden.
Die Genitalleiste dehnt sich von der oberen Thoraxregion bis auf die Höhe der Kloake aus. Die eigentliche Gonadenanlage entwickelt sich aber nur aus dem mittleren Bereich.
Der kraniale bzw. kaudale Teil der Urogenitalleiste bildet das obere und untere Gonadenband, die als embryonale Strukturen die Gonaden kranial und kaudal befestigen (mehr dazu: Entwicklung der Ligamente).