Weibliches Geschlecht: Differenzierung der akzessorischen Geschlechtsdrüsen
Die akzessorischen Drüsen stammen vom Endoderm des SUG:
- Die Glandulae vestibulares majores (Bartholini) sind paarige Drüsen, die sich ausgehend vom Endoderm des SUG im Laufe der 12. Woche bilden. Die Ausführgänge münden seitlich in das Vestibulum vaginae. Sie entsprechen den Glandulae bulbo-urethrales (Cowper) beim männlichen Geschlecht.
- Die Glandulae vestibulares minores (Skene) oder Glandulae paraurethrales bilden sich auch aus Epithelknospen (Endoderm) des SUG und wachsen in das benachbarte Mesenchym ein. Sie sind über das ganze Vestibulum vaginae verteilt und entsprechen beim männlichen Geschlecht der Prostata
Weibliches Geschlecht: Differenzierung des Sinus urogenitalis
Im weiblichen Geschlecht bleibt der kraniale Teil der Pars pelvica des definitiven SUG eng und bildet die weibliche Urethra, die sehr kurz ist.
Der kaudale Teil der Pars pelvica wird mit fortschreitender Entwicklung kleiner und in die Pars phallica (Vestibulum vaginae) einbezogen. Darin münden die Urethra und die Vagina.
Die Pars phallica des definitiven SUG erweitert sich zum Vestibulum vaginae, das kaudal durch die Membrana urogenitalis nach aussen abgeschlossen ist. Sie reisst im Laufe der 7. Woche (Stadium 19) ein.
Zusammenfassung:
Aus dem Ductus paramesonephricus (Müller) entstehen:
- Uterus
- Tuba uterina
- Vagina (3/4)
Aus dem Endoderm des SUG entstehen:
- Vagina (1/4)
- Urethra
- Vestibulum vaginae
- Glandulae urethrales, para-urethrales und vestibulares
Zusammenfassung: Entwicklung der inneren Genitalorgane
Beim männlichen Geschlecht stammen die inneren Geschlechtsorgane vom Ductus mesonephricus (Wolff) ab, der sich in die Epididymis, Ductus deferens, Vesicula seminalis und den Ductus ejaculatorius differenziert. Der Ductus paramesonephricus (Müller) bildet sich zurück. Er hinterlässt die embryonalen Residuen wie Appendix testis (Hydatiden) und Teile des Utriculus prostaticus.
Beim weiblichen Geschlecht bleibt der Ductus paramesonephricus bestehen und differenziert sich in Tuba uterina mit der Ampulle und nach seiner Fusion am kaudalen Ende in den Uterus und den oberen Teil der Vagina. Der Ductus mesonephricus (Wolff) mit seinen Tubuli bildet sich zurück und hinterlässt die embryonalen Residuen wie Ductus epoophori longitudinalis, Epoophoron und Paroophoron.