Modul
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Hormonelle Faktoren: Einführung

Seit 1950 (Arbeit von A. Jost) weiss man, dass die Entwicklung des phänotypischen Geschlechts im Gegensatz zum genotypischen Geschlecht hauptsächlich von hormonellen Faktoren abhängt. A. Jost hat gezeigt, dass die Kastrierung von Embryonen männlichen Genotyps (XY) zu einem weiblichen Phänotyp führen.

Illustration
Schematische Darstellung der genetischen und hormonellen Faktoren für die Entwicklung des männlichen Phänotypen.

Während der embryonalen Periode (von der 6. Woche an) sezernieren die Zwischenzellen (Leydig) in den Testes des Feten das Hormon Testosteron, das für die männliche Differenzierung der genitalen Anlagen verantwortlich ist. Ungefähr ab der 7. Woche führt das Anti-Müller-Hormon (AMH), das zur Familie der TGF-β (transforming growth factor β) gehört und von den Stützzellen (Sertoli) produziert wird, zu einer Rückbildung des Ductus paramesonephricus (Müller).

Im Gegensatz dazu differenziert sich der weibliche Geschlechtsapparat ohne diesen hormonellen Einfluss (Testosteron und AMH) spontan in Richtung weiblichen Phänotyp.