Modul
21
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Lernziele

Am Ende dieses Moduls sind die Studierenden fähig:

  • Die genetischen und hormonellen Faktoren aufzuzählen, welche zur geschlechtlichen Differenzierung führen
  • Die Etappen der Differenzierung im Hoden bzw. Ovar zu beschreiben
  • Die Bildung der inneren und äusseren Genitalien beider Geschlechter zu erklären
  • Missbildungen zu nennen, welche auf Störungen der wichtigsten Mechanismen der Genitalentwicklung hinweisen

Vorausgesetzter Stoff

Problemkreise

  • Welche genetischen und epigenetischen Faktoren führen dazu, dass sich eine gemeinsame embryonale Anlage wie das Genitalsystem zu den unterschiedlichen Genitalien der beiden Geschlechter differenziert?
  • Wie kann man beim selben Ursprung der Genitalien die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der weiblichen und männlichen Genitalien erklären?
  • Die Urkeimzellen haben eine grosse Differenzierungskapazität. Wie können diese Zellen verhindern, dass sie auf ihrer Wanderung von extraembryonalen Regionen in die Genitalleisten nicht durch Faktoren, welche zur Differenzierung anregen und daher intraembryonal reichlich vorhanden sind, erfasst werden, bevor sie ihr Ziel erreicht haben?

Einführung

Das Genitalsystem besteht aus:

  • Den Gonaden
  • Den inneren Genitalien
  • Den äusseren Genitalien

Obwohl das genetische Geschlecht (Karyotyp) des Embryos (46, XX oder 46, XY) schon bei der Befruchtung festgelegt ist, entstehen bei beiden Geschlechtern erst in der 6. Woche undifferenzierte Genitalien, die sich noch nicht unterscheiden. Aber schon etwas später (Stadium 18 - 20) erfolgt nach und nach eine Differenzierung, die von hormonellen und genetischen Faktoren (hemmend und/oder induzierend) bestimmt ist.

Auf das genetische Geschlecht folgt zuerst die Differenzierung der Gonaden (Ovar oder Testis), darauf diejenige des Phänotypen (morphologisch sichtbare Veränderungen der inneren und äusseren Genitalien, der Behaarung, Grösse etc.) und schliesslich die Differenzierung der Psyche (weibliche oder männliche Differenzierung des Gehirns, vor allem in der medianen, präoptischen Region des Hypothalamus).

Farbcode für das Module Genitaltrakt
Farbcode für das Module Genitaltrakt
Paramesonephros, Müller, usw.:
blau
Mesonephros, Wolff, usw.:
fuchsia-violet
Sinus urogenital, entoblaste, usw.:
gelb

Ligamente:
braun