Zusammenfassung
Der Harntrakt entwickelt sich ab der 3 Woche der Embryonalperiode aus dem intermediären Mesoderm sowie dem Sinus urogenitalis.
Die Niere entwickelt sich ab der 4. Woche in drei Etappen:
- Als erstes bildet sich eine kranialen Anlage, der Pronephros, welcher sich in der 8. Woche wieder zurückbildet und nie funktionell aktiv ist.
- Ihr folgt eine weitere Anlage aus dem intermediären Mesoderm, der Mesonephros, der zwischen der 6. und 10. Woche ausgebildet wird aber auch nur transitorisch ist.
- Die Anlage der definitiven Niere, der Metanephros entwickelt sich aus einer metanephrogenen Anlage (mesodermaler Ursprung) und der Ureterknospe (Ursprung aus dem kaudalen Teil der Wolff'schen Kanals).
Der Harn ausscheidende Teil der Niere, das Nephron, entsteht hauptsächlich aus der metanephrogenen Anlage (Glomerulus, Pars convoluta und recta des proximalen und distalen Tubulus, Intermediärtubulus), die restlichen oberen Harnwege (Sammelrohr, Calices, Nierenbecken und Ureter) entwickeln sich aber von der Ureterknospe.
Die unteren Harnwege differenzieren sich aus der Kloake zwischen der 5. und 8. Woche, indem sie durch das Septum urorectale unterteilt wird. Der ventrale Teil der Kloake bildet den primären Sinus urogeintalis, woraus sich im unteren Teil der Ureter und im oberen Teil die Harnblase bildet. Die Ureterknospe mündet in die hintere obere Wand des Sinus urogenitalis. Beim männlichen Geschlecht bleibt der Wolff'sche Kanal bestehen und bildet die Verbindung zum Geschlechtstrakt im unteren Teil des Sinus urogenitalis.
Der Aszensus der Niere ausgehend von der Höhe des Sakrums bis zum Diaphragma am Ende der Entwicklung, wie auch die zahlreichen Induktionsmechanismen des Gewebes im Laufe der Entwicklung des Nierensystems tragen dazu bei, dass während diesem Entwicklungsprozess eine Vielzahl von Missbildungen entstehen können, wobei viele asymptomatisch bleiben und andere wiederum nicht mit Leben vereinbar sind.