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Ureterknospe und metanephrogenes Blastem: Reziproke Induktion

Die Interaktion zwischen der Ureterknospe (epitheliales Gewebe) und dem metanephrogenen Blastem (Mesenchym) ist für die Nierenentwicklung von entscheidender Bedeutung. Zwischen diesen zwei Strukturen findet eine reziproke Induktion, das heisst, eine epithelio-mesenchymale Beeinflussung statt, die in diesem Kapitel näher dargelegt wird.  (Erinnerung)

Die Entwicklung der Niere stellt ein klassisches Modell einer sequentiellen und reziproken Induktion zwischen Epithel und Mesenchym dar. Deshalb dient es häufig der Erforschung der molekularen Zellmechanismen, die in der gesamten Organogenese eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Nierenentwicklung beinhaltet eine ganze Reihe von Entwicklungsprozessen wie die Bildung einer epithelialen Baumstruktur, interaktive Gewebsinduktion, Differenzierung, Polarisierung, Wanderung, Zelladhäsion und schliesslich die epithelio-mesenchymale Umwandlung.

Im Laufe der Metanephrosentstehung induziert das metanephrogene Blastem die Verzweigung der Ureterknospe, was seinerseits wieder die Bildung der Metanephros-Bläschen im präterminierten Blastem entstehen lässt. Durch Umwandlung in Epithelgewebe bilden diese die Nierenkanälchen und schliesslich gehen daraus die Nephrone hervor. Die jüngste molekularbiologische Forschung, vor allem an transgenen Mäusen, hat gezeigt, dass mehrere Faktoren an diesem Prozess beteiligt sind. Diese verschiedenen Faktoren werden im folgenden Kapitel nur oberflächlich gestreift.

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