Funktionelle Entwicklung
Bei Geburt haben die Nieren wegen der Entwicklung der Ureterknospe im metanephrogenen Blastem ein multilobuläres Aussehen. Die Lobuli werden zwar gegen Ende der Fetalperiode stark geglättet aber bleiben dennoch bis nach der Geburt bestehen.
Die vollständige Glättung erfolgt im Laufe des Kleinkindesalters durch die Grössenzunahme der Nephrone, ohne dass sich ihre Anzahl verändert.
Die adulte Niere zeigt mit wenigen Ausnahmen keine Lobulierung mehr. Nach der Geburt ist die Verlängerung der Pars convoluta der proximalen Tubuli und die Zunahme des Bindegewebes für das Wachstum der Nieren verantwortlich.

- Nierenmark
- Calix
- Nierenkortex
Beim Menschen ist die Lobulierung der Nieren nur in der embryonalen und fetalen Periode gut zu sehen, kann sich aber bis in das Kleinkindesalter erstrecken. Sie ist aber schon bei Geburt stark abgeschwächt.
Beim Erwachsenen fusionieren die kortikalen Zonen der einzelnen Lobuli « A-E » und die Glättung dieser Einsenkungen führt zu einer glatten und regelmässigen Oberflächenstruktur der Nieren.
Die Architektur der Niere wird zwischen der 5. und der 15. Woche der intrauterinen Entwicklung festgelegt, die Organogenese der Niere dauert also über die embryonale Phase hinaus bis weit in die Fetalperiode.

- Ureter
- Nierenbecken
- Vena renalis
- Arteria renalis
- grosser Calix
- kleiner Calix
- Kortex
- Capsula renis
- Markstrahlen
- Papilla renalis
- Sinus renalis
- Columna renis
- Markpyramiden
Das Nierenparenchym ist in eine äussere kortikale Zone mit den Markstrahlen und eine innere Markzone mit den Columnae renales der Rinde aufgeteilt.
Die Niere hat im Innern einen Hohlraum, Sinus renalis, in welchen die Papillen hineinragen und wo sich der Stiel der Nierengefässe befindet.
Die Abbildung rechts zeigt das Detail der Gefässversorgung eines Nierenlobus.
am Ende der Entwicklung

- 10
- Papilla renalis
- 14
- Arteria interlobaris
- 15
- Vena interlobaris
- 16
- Arteria arcuata
- 17
- Vena arcuata
- 18
- Vasa corticalia radiata
(od. interlobularia)
Detail der Gefässversorgung eines Nierenlobus.
Man sieht die Nierenpyramide umgeben von Aa. und Vv. interlobares sowie ihrer Fortsetzung, den Aa und Vv. arcuatae.
Aus ihnen entspringen die Vasa interlobularia, welche ihrerseits ein Kapillarnetz bilden. (hier nicht abgebildet).