Die Taschenklappen (Semilunarklappen)
Wie bei der Beschreibung der Trennung im Bereich des Ausflusstraktes dargestellt, kommt dem Knick zwischen Trunkus und Konus eine besondere Bedeutung zu. Hier entstehen die Taschenklappen (Valvulae semilunares). Daran beteiligt sind vor allem Mesenchympolster, welche durch die eingewanderten Neuralleistenzellen hervorgerufen werden (Ektomesenchym).
Das Septum des Ausflusstraktes führt zur definitiven Trennung des ursprünglich gemeinsamen Ausflusstraktes. Im Bereich des Konus-Trunkus-Überganges liefert es für den Trunkus pulmonalis und die Aorta Material für die rechte bzw. die linke Taschenklappen.
Zusätzlich bildet sich im ventralen Bereich eine neue Klappe - die ventrale Taschenklappe, Valvula semilunaris ventralis, für den Truncus pulmonalis. Im dorsalen Bereich bildet sich auch eine zusätzliche Falte, welche sich zur Valvula semilunaris dorsalis der Aorta entwickelt.
Durch eine zusätzliche Lageverschiebung wird der Konus in die rechten Ventrikel einbezogen. Die Semilunarklappen gelangen in die Nähe der av-Ebene mit den Atrioventikularklappen. Man nennt sie deshalb auch Ventilebene.
Im Verlauf der weiteren Entwicklung erfolgt auch eine Rotation im Gegenuhrzeigersinn, sodass die dorsale Klappe der Aorta nach rechts und die rechte nach vorne gelangt. Sinngemäss verlagert sich die anteriore Pulmonalis-Klappe nach links bzw. die linke nach hinten. So erhält man die beim Erwachsenen übliche Nomenklatur einer linken, rechten und hinteren Tasche für die Pulmonalisklappe und einer linken, rechten und vorderen Tasche für die Aortenklappe. Rotation der Klappenebene