Einführung
Beim jungen Embryo wandern Epiblastzellen über den Primitivstreifen zwischen Epi- und Hypoblast und bilden die Mesodermschicht, woraus verschiedene Strukturen entstehen. Zellen, die für die Kardiogenese bestimmt sind, nehmen eine Position kranial des sich formenden Neuralrohrs ein. Die Kardiogenese erfolgt über eine komplexe Serie von Schritten:
- Determinierung von Mesoderm- und Neuralleistenzellen für die Herzbildung.
- Wachstums- und Differenzierungsvorgänge zu Kardiomyozyten.
- Wanderungs- und Umformungsvorgänge zur Bildung des Herzens
Erste Anzeichen der Herzentwicklung
Die kardiogene Platte ist eine Ansammlung von Mesodermzellen im vordersten Teil des Embryos.
Im interaktiven Schema beachten Sie bitte, wie sich durch die Flexion des kranialen Embryoendes die Position der Perikardhöhle im Bezug zur kardiogenen Platte verändert.
Bis zum frühen Stadium 9 (ca. 25 - 27 Tage), befindet sich diese Herzanlage noch im viszeralen Teil des Seitenplattenmesoderms (Splanchnopleura) über der Vesicula umbilicalis. Daraus entwickelt sich vor allem das Myokardium, welches für ein sehr frühes Kontraktionsvermögen des embryonalen Herzens verantwortlich ist. Durch die Rotation in Folge der kranialen Abfaltung des Embryos kommt die Perikardhöhle ventral von der Herzanlage zu liegen und wird diese in der Folge umfassen.
Das Blut der zuführenden Gefässe, die Vv. umbilicales und omphalomesentericae fliesst von kaudal über den Einflusstrakt in die Herzanlage und verlässt sie über den Ausflusstrakt und die Aortenbögen am kranialen Ende.
Der Herzschlauch selbst besteht nun aus drei Schichten: Epikard, Myokard und Endokard.
Die äusserste Schicht und Grenze zur Perikardhöhle ist das Epikard. Als nächst innere Schicht folgt der Myokardmantel. Zusammen bilden sie das Myoepikard. Der beträchtliche Abstand vom Myokardmantel zum Endokardschlauch wird von der Herzgallerte ausgefüllt. Das Herzlumen wird von den Endokardzellen ausgekleidet.