Einführung
Die Herzbildung ist ein sehr komplexer Vorgang. Dabei können auf jeder Entwicklungstufe Fehler auftreten. Sie führen zu kongenitalen Störungen, welche wegen ihrer Frequenz von 1 auf 1000 Neugeborene zu den häufigsten Geburtsgebrechen zählen.
Auch chormosomalen Aberrationen sind sehr häufig mit Herzfehlern assoziiert. Wahrscheinlich wird es in Zukunft gelingen, noch mehr angeborene Missbildungen auf genetische Prädisposition zurückzuführen, wenn die molekulare Ebene der Vorgänge, welche zur Herzbildung führen, besser verstanden werden.
In der Klinik dominieren 4 sehr häufige Herzmissbildungen. Sie machen wahrscheinlich mehr als die Hälfte aller Herzmissbildugnen aus. Es sind dies:
- VSD = ventricular septal defect = Ventrikelseptumdefekt (28%)
- ASD = atrial septal defect = Vorhofseptumdefekt (11%)
- Pulmonalstenose (9%)
- PDA= persistierender Ductus arteriosus (9%)
Man kann die angeborenen Herzfehler auch nach Ort und hämodynamischen Auswirkungen unterteilen. Bei einer unvollständigen Trennung von Lungen- und Körperkreislauf entsteht ein Shunt, über den bei jeder Herzaktion Blut entsprechend der Druckdifferenz aus dem einen in den andere Kreislauf übertritt.
Die Herzfehler werden in drei Gruppen unterteilt:
- Anomalien ohne Shunt
- Anomalien mit links-rechts Shunt (normalerweise ohne Zyanose)
- Anomalien mit rechts-links Shunt (mit Zyanose ==> Mischblut)
Als Untersuchungsmethoden in der Klinik stehen neben der Auskultation die Echokardiographie als diagnostische Methode an erster Stelle.
Die Herzkatheteruntersuchung ist indiziert bei komplexen Herzfehlern und vor Operationen.