Entwicklung während der Fetalphase
Im Laufe der Fetalphase erfährt das Neopallium eine beträchtliche Ausdehnung auf Kosten von Archipallium und Palaeopallium.
Dabei umwachsen die Hemisphären allmählich das Diencephalon. Durch die starke Umfangsvermehrung der Streifenkörper kommt es zudem zu einer Verdickung im Verbindungsbereich von Telencephalon und Diencephalon, so dass diese beiden Anteile grossflächig ineinander übergehen. Die Anteile der Meningen, welche zunächst noch zwischen den beiden Hirnabschnitten liegen, gehen zurück, und es kommt zur Verschmelzung des Hemisphärenbodens mit dem Thalamus.
Die breite Verbindungszone erlaubt den Durchtritt von Nervenfasern, welche die Hemisphären mit den übrigen Abschnitten des Nervensystems verbinden. Die weisse Substanz im Stammbereich tritt als Capsula interna in Erscheinung.
Aus dem lateral im Boden liegenden Neostriatum entstehen im Laufe der weiteren Entwicklung der Nucleus caudatus und das Putamen. Aus dem medial liegenden Palaeostriatum des Diencephalons geht demgegenüber der Globus pallidus (kurz: Pallidum) hervor. Dieses wird mit dem Putamen makroskopisch zum Nucleus lenticularis zusammengefasst. Das Corpus amygdaloideum oder Archistriatum endlich entwickelt sich ventral des Nucleus lenticularis und soll sich sowohl vom Diencephalon als auch vom Telencephalon herleiten.