Seitenventrikel und innere Kerngebiete
Pro memoria: Das ZNS ist als Neuralrohr mit zentralem Hohlraum angelegt. Aus dem vorderen Ende dieses Zentralkanals geht das Ventrikelsystem hervor. Die mächtige Entwicklung der Grosshirnhemisphären führt zu einer tiefgreifenden Umgestaltung der Seitenventrikel. Im Laufe ihrer bogenförmigen Ausdehnung nehmen die Hemisphären den Ventrikelraum mit, so dass auch die Seitenventrikel die typische rostroventral geöffnete Hufeisenform annehmen.
Der Seitenventrikel vollzieht die Gestaltsveränderungen des Palliums mit und entlässt Ausläufer in den Lobus frontalis (Cornu anterius s. frontale), in den Lobus temporalis (Cornu inferius s. temporale) sowie in den Lobus occipitalis (Cornu posterius s. occipitalis). Im angrenzenden Nervengewebe liegt der Nucleus caudatus, welcher sich in den Ventrikelraum vorwölbt. Er nimmt die gleiche Hufeisenform an, so dass er in Frontalschnitten zwei Mal getroffen werden kann.
Das unter der Insula liegende Putamen ist von diesen Gestaltsveränderungen nur wenig betroffen und wird so vom Nucleus caudatus zusehends umfangen. Das Pallidum bleibt von der Rotationsbewegung verschont.
Die Plexus choroidei (grün) entstehen nur im zentralen Abschnitt (Pars centralis) der Seitenventrikel. Den Cornua anterius, posterius und inferius fehlt der Plexus.