Embryonale Phase
Die embryonale Phase der Lungenentwicklung beginnt mit der Ausbildung einer Rinne im ventralen unteren Pharynx, dem Sulcus laryngotrachealis (Stadium 10, ca. 28 Tage). Nach ein paar Tagen bildet sich aus dem unteren Teil eine Knospe, die eigentliche Lungenanlage (Stadium 12, ca. 30 Tage).
Bei der weiteren Aufteilung in die beiden Hauptbronchien (Stadium 14, ca. 33 Tage) weist die linke kleinere Knospe stärker nach lateral als die rechte etwas größere, die sich parallel zum Oesophagus stärker nach kaudal ausrichtet. Somit ist die Asymmetrie der Lungen, wie sie sich beim Erwachsenen präsentiert, bereits angelegt.
Auch die weitere Aufteilung der endodermalen Sprosse erfolgt ungleich, indem sich rechts drei weitere Knospen und links nur deren zwei, entsprechend den späteren Lungenlappen, bilden. Im nächsten Aufteilungsschritt, der mit dem Ende der Embryonalperiode erfolgt, entstehen die Segmente der einzelnen Lungenlappen.
Die Lunge entwickelt sich aus der laryngotrachealen Rinne. Sie teilt sich meist dichotom auf. Am Ende der Embryonalperiode erscheinen die ersten Segmente in den fünf (drei rechts und zwei links) Lappen der Lungen. Die Lunge ähnelt mit ihren aufgeblähten Enden einer exokrinen Drüse.
In dieser Zeit haben sich auch die Lungengefässe mit ihren definitiven Anschlüssen gebildet.
Der Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf) bildet sich aus der 6. Pharyngealbogenarterie. Diese entwickelt sich etwas anders als die anderen 4 Aortenbögen, indem sich zuerst ein Gefässplexus um die Lungenanlage ausgehend vom Aortensack bildet. Der eigentliche 6. Aortenbogen ist erst ausgebildet, nachdem auch aus der dorsalen Aorta Gefässe in diesen Plexus einwachsen und so eine Verbindung zwischen Truncus pulmonalis und dorsalen Aorta entstanden ist (entspricht 6. Aortenbogen).