Modul
19
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Einführung

Viele Komponenten des Gesichtes wie Ohr, Teile der Nase sowie der Kiefer, die Zähne und Speicheldrüsen stammen u. a. von pharyngealen Anteilen des Kopfdarmes ab. Deshalb ist das Verständnis der Entwicklung dieser Region wichtig.

Der Vorderdarm eines Embryos (Stadium 8, ca. 23 Tage) endet blind in der kranialen Region unterhalb des sehr schnell wachsenden Gehirns. Er bildet mit dem Ektoderm, das den Embryo überzieht, die Membrana oropharyngealis, die aber bald einreisst (Stadium 11, ca. 29 Tage).

Eine Verbindung zwischen dem Vorderdarm und der Amnionhöhle ist entstanden. Sie wird als Mundbucht oder Stomodaeum bezeichnet (siehe Abb. 3).

Während der Flexion des Embryos in den folgenden Tagen (stärkste Flexion im Stadium 14, ca. 32 Tage) bilden sich im Bereich des Vorderdarms beidseits Mesenchymansammlungen, die sich zu den Pharyngealbögen formieren. Sie werden durch die Pharyngealfurchen getrennt, welche im Innern an das Endoderm des Vorderdarms grenzen (Schlundtaschen).

Synonyme
Schlundbogen = Arcus pharyngealis

Schlundfurche = Sulcus pharyngealis

Schlundtasche = Saccus pharyngealis
Abb. 4 - Aufsicht und Schnitt durch einen Embryo im Stadium 13 (ca. 32 Tage)
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  1. Erster Pharyngealbogen (Mandibularbogen)
  2. Zweiter Pharyngealbogen (Hyoidbogen)
  3. Dritter Pharyngealbogen
  4. Vierter Pharyngealbogen
  5. Schlundtaschen
  6. Pharyngealfurchen

Legende
Abb. 4

Nicht alle Pharyngealbögen sind gleich gross. Die ersten zwei sind sehr prominent, wobei der zweite sogar über die weiter unten liegenden Pharyngealbögen als Operculum hinüberwächst (siehe Pfeil).

Das Mesenchym im Bereich der Pharyngealbögen stammt vor allem aus ausgewanderten Neuralleistenzellen. Es wird auch als Mesektoderm bezeichnet.
Zusätzlich findet man auch Mesenchym vom paraxialen Mesoderm, das den übrigen Raum zwischen Ektoderm und Endoderm ausfüllt. Dieser ganze Abschnitt wird als embryonaler Pharynx bezeichnet.

Abb. 5 - Überblick: Die beteiligten Strukturen an der Bildung des Pharynx
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Legende
Abb. 5

Laterale Ansicht eines Embryos: Organisation von Kopf und Pharynx mit den verschiedenen Gewebsanteilen separat aufgelistet. Durch vertikale Balken sind die verschiedenen Gewebsanteile der einzelnen Segmente miteinander verbunden.

Mehr dazu

Die morphologische Segmentation im diesem Bereich beruht auf unterschiedlicher Expression von gewissen Homebox- und anderen Genen ausgehend vom Neuralrohr (Mesenzephalon und Rhombenzephalon), wobei auch die Interaktion mit dem Ektoderm schliesslich eine entscheidende Rolle spielt.

In jedem Pharyngealbogen verläuft eine grosse Aortenbogenarterie, die direkt aus der Aortenwurzel entspringt und in die dorsale Aorta mündet, ein Hirnnerv und präkartilagenes Mesenchym.

Aus dem präkartilagenen Mesenchym entstehen beim Erwachsenen typische Skelettstrukturen des Halses. Die Kenntnis dieser Grundstruktur der Pharyngealbögen ist wichtig, da diese beibehalten wird, obwohl während der weiteren Entwicklung diese metamerie Anordnung durch unterschiedliches Wachstum verschoben zu sein scheint.

Abb. 6 - Die metamerie Anordnung der Strukturen im Halsbereich
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1
N. trigeminus
2
N. faciali
3
N. glossopharyngeus
4
N. vagus
I
Erster Pharyngealbogen
II
Zweiter Pharyngealbogen
III
Dritter Pharyngealbogen
IV
Vierter Pharyngealbogen

Legende
Abb. 6

Ansicht eines Embryos von der Seite: Die Pharyngealbögen mit den dazugehörigen Hirnnerven (HN).

- Muskuläre Anteile der Pharyngealbögen
- Nervenanteile der Pharyngealbögen
- Skelettanteile der Pharyngealbögen

In der folgenden Abbildung sind alle Derivate der Schlundtaschen (Saccus pharyngealis), Schlundfurchen (Sulcus pharyngealis) und Pharyngealbögen dargestellt.

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