Modul
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Einführung

Die Leber ist schon bei einem jungen Embryo im Stadium 10, ca. 28 Tage als Epithelverdickung des Endoderms am Übergang vom intra- zum extraembryonalen Teil der Vesicula umbilicalis unterhalb der Herzanlage erkennbar.

Abb. 31 - Anlage der Leber im Stadium 10 (ca. 28 Tage)
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  1. Vorderdarm
  2. Mitteldarm
  3. Enddarm
  4. Notochorda
  5. Membrana oropharyngealis / Stomodaeum
  6. Membrana cloacalis / Proctodaeum
  7. Allantois
  8. Anlage der Thyroidea
  9. Anlage der Lunge
  10. Anlage der Leber

Legende
Abb. 31

Die Leber steht in enger Beziehung zum Herzen. Erste Anzeichen der Aussprossung (Pfeil) sind bereits bei sehr jungen Embryo zu sehen.

Die Leberentwicklung stellt keine einfache Aussprossung von Leberzellen ins Septum transversum dar. Es finden Interaktionen zwischen dem Mesoderm und den Epithelzellen des Endoderms statt. In der Folge kommt es zu einer vielfältigen Durchdringung von einsprossendem Bindegewebe und aussprossenden Epithelzellen.

Aus dem kranialen Teil dieser ursprünglich endodermalen Aussprossung entsteht die eigentliche Leber, der mittlere Teil bildet die Gallenblase mit dem dazugehörigen Gang und aus dem kaudalen Teil entsteht die ventrale Anlage des Pankreas.

Diese frühembryonale Struktur der Leber ist noch weit von der Leber des Erwachsenen entfernt. Erst mit der Ausbildung des Gefässsystems und der Entwicklung der Vena portae ist die definitive Organstruktur aufgebaut.

 
Mehr dazu

Studien an Mausembryonen haben gezeigt, dass embryonale Hepatozyten aus endodermalen Zellen stammen, die sich ohne Induktion durch Mesodermzellen des Septum transversum normalerweise zu Pankreaszellen entwickeln würden. Diese Umwandlung zu Leberzellen wird vor allem durch zwei Signale erreicht: FGF (fibroblast growth faktor) und BMP (bone morphogenic proteine) der Mesodermzellen des Septum transversum.