Modul
19
Icon module 19

Pathologie des Hinterdarmes

Der Hinterdarm beginnt aus embryologischer Sicht schon am Übergang vom mittleren zum letzten Drittel des Colon transversum, wo die Blutversorgung der A. mesenterica superior aufhört und diejenige der A. mesenterica inferior beginnt. Da ein Teil der Erkrankungen dieses Abschnittes schon im vorderen Abschnitt besprochen wurde, werden hier nur noch die Missbildungen des Anus erwähnt.

 

Ausbleibende Perforierung des Anus, Analatresie, Fisteln

Die Entwicklung des Anus kann ganz unterschiedlich gestört sein. Die Störung reicht von einer einfachen Membran am Ausgang des Anus (persistierende Membrana cloacalis) bis zu Atresien von verschiedener Länge. Bei jedem Neugeborenen muss deshalb untersucht werden, ob der Anus offen ist. Manchmal ist die Analatresie mit einer Fistel, welche den Darm mit einer anderen Struktur des ursprünglichen Sinus urogenitalis verbindet, kombiniert. Häufig bilden sich Fisteln hin zur Vagina, der Urethra, der Blase oder in die perianale Region nach aussen.

 

Fehlbildungen in der Leber

Es existieren viele Formvarianten der Leber und der abführenden Gallengänge. Aber die meisten haben keine funktionelle Bedeutung.

 

Atresien der Gallenwege

Eine ernste Missbildung ist die Atresie der Gallenwege. Diese Störung kann auf jeder Höhe der Gallenwege auftreten, von den kleinen Kanalikuli bis zum abführenden Ductus hepaticus, bzw. choledochus.

Neugeborene mit einer Atresie der Gallenwege entwickeln kurz nach der Geburt einen Ikterus. Wenn die Ursache nicht korrigiert werden kann, wird eine Lebertransplantation notwendig.

 

Pankreasfehlbildungen

Pankreasfehlbildungen können nur die Form aber auch die Funktion des Pankreas betreffen. Formvarianten gibt es relativ häufig, ohne dass sie einen Einfluss auf die Funktion hätten.

 

Pankreas anulare

Das Pankreas formt ganz selten einen Ring um das ganze Duodenum. Diese Störung ist häufig assoziiert mit dem Down Syndrom. Wie die Störung zustande kommt, weiss man nicht.

 

Cystische Fibrose

Die Cystische Fibrose oder auch Mukoviszidose ist die zweithäufigste Erbkrankheit. Im Zusammenhang mit dem Pankreas werden wegen des zähen Schleims, der ein Charakteristikum dieser Krankheit ist, die Ausführgänge des exokrinen Anteils verstopft. Dies führt zu einer Fibrosierung des ganzen Organs und damit zu einer Pankreasinsuffizienz.