Modul
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Herstellung der Samendosen

Verdünnung

Ziele der Verdünnung

Humanembryologie

Die Verdünnung des Ejakulates unmittelbar nach der Absamung dient zwei Zwecken. Bei der Ejakulation vermischen sich die Spermien und die Sekrete der akzessorischen Geschlechtsdrüsen. Dadurch erlangen die Spermien ihre Beweglichkeit und verschiedene Befunde deuten auf Veränderungen der PlasmamembranDies kann sich auf die Konservierung negativ auswirken. Durch die Verdünnung nimmt die Konzentration des Seminalplasma a. b, und die oben genannten Effekte werden vermindert. Grundsätzlich soll die Verdünnung lebensverlängernd auf die Spermien wirken, die ohne Zusatz nach der Ejakulation nur wenige Stunden befruchtungsfähig bleiben.

Der zweite Zweck der Verdünnung ist die Erhöhung der Zahl der aus einem Ejakulat produzierten Samendosen. Limitiert wird die Verdünnung eines Ejakulates lediglich durch die erforderliche Mindestanzahl an Spermien pro Dosis (empirischer Wert: 10 Millionen). Unterhalb dieses Wertes kommt es zu einem raschen Absinken des Besamungserfolgs.

Das Verdünnungsmedium vergrössert das Volumen, führt den Spermien Nährstoffe zu und schützt die Spermien gleichzeitig vor Schäden beim Abkühlen und Tiefgefrieren, indem der pH gepuffert und die Ausbildung eines osmotischer Gradienten verhindert werden. Ausserdem hemmt das Verdünnungsmedium durch seinen Antibiotikagehalt das Keimwachstum. Verschiedene kommerzielle Verdünnungsmedien sind auf dem Markt erhältlich.

 

Handhabung

Bei der Mischung von Medium und nativem Sperma müssen beide Komponenten die gleiche Temperatur aufweisen und dürfen nicht allzu schnell vermischt werden. Mit Versuchen konnte in jüngerer Zeit aber gezeigt werden, dass die Empfindlichkeit der Spermien gegenüber der Verdünnungsgeschwindigkeit nicht so hoch ist wie bisher angenommen. Bei Stieren, die für empfindliche Spermien bekannt sind, wird der Verdünner aber mit Vorteil langsam und in kleinen Raten beigemischt.
Während der Verdünnung, die je nach Protokoll in einem oder mehreren Schritten abläuft, wird das Ejakulat langsam bis auf 5°C abgekühlt.