Aufgrund der Herkunft der fetalen Gefässe

Das Chorion ist primär avaskulär (siehe Eihäute - Chorion). Seine Vaskularisierung zum tertiären Chorion erfolgt über die Splanchnopleura von Dottersack (Placenta choriovitellina) oder Allantois (Placenta allantochorialis).

Placenta choriovitellina:

Aufgrund der unvollständigen Spaltung des lateralen Mesoderms vermögen die Arteriae vitellinae das Chorion am abembryonalen Pol zu vaskularisieren.

Placenta chorioallantoica:

Die Aa. umbilicales erreichen das Chorion über die Allantoiswand.

 

Aufgrund der Gewebeschichten der Interhämalschranke

Die Einteilung bezieht sich auf die Schichten, welche zwischen maternalem und fetalem Blutkreislauf bestehen bleiben. Die vollständige Interhämalschranke setzt sich aus folgenden Schichten zusammen: Fetales Endothel, Mesenchym, Chorionepithel auf der einen Seite sowie Lamina epithelialis und Lamina propria des Endometriums sowie maternales Endothel auf der anderen Seite. Bei der Reduktion der Interhämalschranke sind die fetalen Anteile nie betroffen, vielmehr ist der fetale Trophoblast (Chorionepithel) verantwortlich für den Abbau maternaler Schichten. Je nach Anzahl Schichten (maximal sechs) finden sich angepasste Transportvorgänge, der Stoffaustausch zwischen mütterlichem und fetalem Blut wird durch eine höhere Anzahl von Schichten hingegen nicht beeinträchtigt. So bringen viele Spezies mit einer Placenta epitheliochorialis Nestflüchter zur Welt, während Tierarten mit endotheliochorialer oder hämochorialer Placenta oft Nesthocker gebären.

Placenta epitheliochorialis:

Alle Gewebeschichten bleiben erhalten. Das fetale Epithel des Cytotrophoblasten legt sich dem maternalen Epithel an. Vertreter dieses Typs sind Pferd, Wiederkäuer und Schwein. Die Plazenta von Schaf und Ziege wurde früher als intermediäre Form zwischen Placenta epitheliochorialis und Placenta endotheliochorialis gedeutet (Placenta syndesmochorialis). Heute wird sie aber eindeutig der Placenta epitheliochorialis zugeordnet.

Abb. 20 - Interhämalschranken
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  1. Embryonales Endothel
  2. Mesenchym
  3. Trophoblast (Chorionepithel)
  4. Uterusepithel
  5. Maternales BG (Lamina propria)
  6. Maternales Endothel
  7. Maternales Blut

Legende
Abb. 20

Interhämalschranke einer Plazenta epitheliochorialis. Die Schichten 1 - 3 bilden die Plazenta fetalis, die Schichten 4 - 6 die Plazenta materna.

Placenta endotheliochorialis:

Lamina epithelialis und Lamina propria des Endometriums werden vom Trophoblasten abgebaut, das maternale Gefässendothel bleibt bestehen. Als Antwort auf den invasiven Trophoblasten verdickt es sich vom einschichtig platten zum kubischen Endothel. Diese Form der Interhämalschranke liegt im plazentaren Lamellensystem der Fleischfresser vor.

Abb. 21 - Interhämalschranken
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  1. Embryonales Endothel
  2. Mesenchym
  3. Trophoblast
  4. Maternales BG
  5. Maternales Endothel
  6. Maternales Blut

Legende
Abb. 21

Interhämalschranke einer Plazenta endotheliochorialis. Die Schichten 1 - 3 bilden die Plazenta fetalis, die Schichten 4 - 6 die Plazenta materna wird bis auf das mütterliche Gefässendothel (6) abgebaut.

Placenta hämochorialis:

Bei dieser höchstmöglichen Reduktion der Interhämalschranke wird zusätzlich zu der maternalen Lamina epithelialis und Lamina propria auch noch das maternale Gefässendothel zerstört. Somit grenzt das Chorionepithel direkt an das maternale Blut. Dieser Typ kommt bei Primaten, Nagern sowie im Randhämatom der Fleischfresser (Extravasatzone der Paraplacenta) vor.

 

Abb. 22 - Interhämalschranken
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1
Embryonales Endothel
2
Mesenchym
3
Trophoblast
7
Maternales Blut

Legende
Abb. 22

Interhämalschranke einer Plazenta hämochorialis. Die Schichten 1 - 3 bilden die Plazenta fetalis, die Schichten 4 - 6, das Endometrium wird vollständig abgebaut, so dass der Trophoblast direkt an das mütterliche Blut grenzt (7).