|
|
|
Die Follikelstadien vom Primordialfollikel zum Tertiärfollikel
|
|
|
Zum Zeitpunkt der Geburt sind alle überlebenden primären Oozyten von einer dünnen einlagigen Schicht sogenannter Follikelepithelzellen umgeben. Diese sind durch eine dünne Basalmembran vom übrigen ovariellen Stroma abgegrenzt. Die Follikelepithelzellen sind ehemalige Zölomepithelzellen. Zu jedem Zeitpunkt stellen die Primordialfollikel die Hauptmenge der Follikel dar.
|
|
|
Unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen können sich einige von ihnen in den folgenden 50 Jahren zu einem oder mehreren der folgenden Stadien weiterentwickeln. Obwohl diese Weiterentwicklung bereits im Zeitraum vor der Geburt bis zur Pubertät stattfinden kann, ist doch deren Hauptgewicht nach der Geschlechtsreife zu verzeichnen, sobald ein regelmässiger hormoneller Zyklus einsetzt. Die letzte Phase der Reifung eines Tertiärfollikels zu einem grossen sprungbereiten Follikel bleibt dabei für die Zeit der regelmässigen Zyklen vorbehalten. |
|
|
|
|
Beim Übergang des Primordialfollikels zum Primärfollikel wird das Follikelepithel, welches die Eizelle umgibt, iso- bis hochprismatisch. |
|
Abb. 19 - Primärfollikel |
|
Legende |
|
A
B
1
2
|
Primordialfollikel
Primärfollikel
Oozyte/Eizelle
Follikelepithel
|
|
|
|
Abb. 19
Schema der Entwicklung vom Primordialfollikel zum Primärfollikel.
|
Wenn die Primärfollikel überleben, entstehen Sekundärfollikel mit einem mehrschichtigen Follikelepithel. Dieses wird nun Stratum granulosum genannt. Bei den Sekundärfollikeln wird zwischen Eizelle und Follikelepithel eine Glykoprotein-Schicht, die Zona pellucida, sichtbar. Zytoplasma-Ausläufer der anliegenden Granulosazellen, gelangen durch die Zona pellucida an die Eizelle und stellen so ihre Versorgung sicher. Ausserhalb der Basalmembran organisiert sich das Stroma ovarii zur Theca folliculi. |
|
Abb. 20 - Sekundärfollikel |
|
Legende |
|
1
2
3
4
|
Oozyte/Eizelle
Zona pellucida
Stratum granulosum (Granulosa) Theca folliculi |
|
|
|
Abb. 20
Schema eines Sekundärfollikels: Beim Übergang vom Primär- zum Sekundärfollikel entsteht aus den Zellen des Follikelepithels das Stratum granulosum. Um die Sekundärfollikel herum organisiert sich das Stroma ovarii zur Theca folliculi (interna und externa).
Primordial-, Primär-
und Sekundärfollikel im histologischen Präparat.
|
Überleben die Sekundärfollikel, entstehen Tertiärfollikel. Ihr Kennzeichen ist ein mit Liquor gefüllter Hohlraum, das Antrum folliculi. Die Eizelle liegt an dessen Rand in einem vom Granulosaepithel gebildeten Hügel, dem Cumulus oophorus. Sie ist mittlerweile so gross geworden, dass ihr Zellkern die Grösse eines ganzen Primordial-Follikels erreicht. Das Bindegewebe um den Follikel hat sich bereits deutlich in eine gut kapillarisierte Theca interna aus grossen Lipid-reichen Zellen (Hormonproduktion) und eine Theca externa differenziert, welche einen Übergang zum Stroma ovarii bildet und grössere Gefässe enthält.
|
|
|
Abb. 21 - Tertiärfollikel |
|
Legende |
1
2
3
4
5
6
7
8
|
Oozyte/Eizelle
Zona pellucida
Stratum granulosum (Granulosa)
Theca interna
Theca externa
Antrum folliculi Cumulus oophorus (Granulosazellen formen zusammen mit der Eizelle den
Eihügel)
Basalmembran zwischen Theca und Stratum granulosum
|
|
|
|
Abb. 21
Beim Tertiärfollikel lässt sich die Theka in eine interna (Hormonproduktion) und in eine externa (Übergang zum ovariellen Stroma) unterteilen.
Histologisches Präparat eines Tertiärfollikels.
Histologisches Präparat eines Cumulus Oophorus.
|
Entscheidend für ein erfolgreiches Follikelwachstum ist ein gut ausgebildetes Kapillarnetz in der Theca interna. Die genauen Kontrollmechanismen die zur Auswahl eines Follikels und zur Reifung bis zum Graaf'schen Follikel führen, sind noch unbekannt. Vor der Ovulation geschieht ein Wachstumsschub des Tertiärfollikels.
|
|
|
Dieser entspricht einem besonders grossen Tertiärfollikel von dem erwartet werden kann, dass er zum Eisprung gelangt.
|
|
|
|
|