4.2 Die Bereitstellung der Spermien


Das Seminalplasma


Die chemischen Funktionen des Ejakulats werden vom Seminalplasma wahrgenommen.
Das Zusammenmischen der verschiedenen Drüsenfraktionen führt zu einem Koagulieren des frischen Ejakulats im hinteren Scheidengewölbe binnen einer Minute. Auf diese Weise wird in der Vagina ein Spermiendepot errichtet. Nach ca. 15-20 Minuten verflüssigt sich das koagulierte Ejakulat wieder.

Wegen seiner leichten Alkalinität (leicht alkalischer Puffer) ist es aber auch für die Schaffung eines für die Spermien günstiges Milieus im normalerweise sauren Scheidenmilieu zuständig.



Das Seminalplasma hat folgende Aufgaben zu erfüllen:
  • Schaffung eines alkalisch gepufferten Milieus in der Scheide
  • Koagulieren des Ejakulats und Errichten eines Spermiendepots in der Vagina
  • Anlagerung von Kapazitationsinhibitoren an die Spermien
  • Aktivierung und Verstärkung der Motilität der Spermien
  • Bereitstellen von Nährstoffen für die Spermien
  • Verflüssigung des Ejakulats nach 15-20min



Die Hauptmenge des Seminalplasmas wird durch das Sekret der Samenbläschen beigesteuert.

Das Samenblasensekret enthält verschiedene Proteine und Fructose als Energielieferanten für die Spermienmotilität und ist auch für die Schaffung des Grossteils des alkalischen Puffer zuständig.
Das Prostatasekret enthält Proteasen zur Verflüssigung des Ejakulats und Spermin, das die Motilität und die weitere Reifung der Spermien unterstützt.

Die genaue Zusammensetzung des Seminalplasmas ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.


Zusammensetzung des Seminalplasmas
Menge 2-6ml
pH Wert 7-8 (leicht alkalischer Puffer)
Samenblasensekret 75% des Volumens, alkalisches fructosereiches Sekret (1,5-6,5mg/ml Fructose), Phosphorylcholin, Ascorbinsäure
Prostatasekret 20%-25% des Volumens, Biogene Amine (Spermidin, Spermin), Zitronensäure, Cholesterin, Phospholipide, Proteasen zur Verflüssigung des Ejakulats (Fibrinolysin, Fibrinogenase)
Weitere Bestandteile Phosphat und Bikarbonat als Puffer, Prostaglandine, Hyaluronidase, Zelldetritus aus Sertolizellen, Zellen aus Vorstufen der Spermiogenese, Lymphozyten.


Vorherige Seite | Nächste Seite