16.1 Äussere Form und Position des Herzens



Einleitung


Beim jungen Embryo wandern Epiblastzellen über den Primitivstreifen zwischen Epi- und Hypoblast und bilden die Mesodermschicht, woraus verschiedene Strukturen entstehen. Zellen, die für die Kardiogenese bestimmt sind, nehmen eine Position kranial des sich formenden Neuralrohrs ein. Die Kardiogenese erfolgt über eine komplexe Serie von Schritten:

  1. Determinierung von Mesoderm- und Neuralleistenzellen für die Herzbildung
  2. Wachstums- und Differenzierungsvorgänge zu Kardiomyozyten.
  3. Wanderungs- und Umformungsvorgänge zur Bildung des Herzens.



Erste Anzeichen der Herzentwicklung

Quiz

Quiz 01


Die kardiogene Platte ist eine Ansammlung von Mesodermzellen im vordersten Teil des Embryos.
Im interaktiven Schema beachten Sie bitte, wie sich durch die Flexion des kranialen Embryoendes die Position der Perikardhöhle im Bezug zur kardiogenen Platte verändert.

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Quiz 24


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Quiz 29




Bis zum frühen Stadium 9 (ca. 25 - 27 Tage) 9 befindet sich diese Herzanlage noch im viszeralen Teil des Seitenplattenmesoderms (Splanchnopleura) über der Vesicula umbilicalis. Daraus entwickelt sich vor allem das Myokardium, welches für ein sehr frühes Kontraktionsvermögen 9-10 des embryonalen Herzens verantwortlich ist. Durch die Rotation in Folge der kranialen Abfaltung des Embryos kommt die Perikardhöhle ventral von der Herzanlage zu liegen und wird diese in der Folge umfassen (11).


Das Blut der zuführenden Gefässe, die Vv. umbilicales und omphalomesentericae fliesst von kaudal über den Einflusstrakt in die Herzanlage und verlässt sie über den Ausflusstrakt und die Aortenbögen am kranialen Ende.

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Quiz 02


Abb. 1 - Embryo im Stadium 9 (ca. 25 - 27 Tage) nach Rotation der Herzanlage  Legende

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Schnittrand Amniohöhle
Embryo (hier kraniale Neuralfalten)
Herzanlage
Perikard
Anlage der dorsalen Aorta
V. umbilicalis
A. umbilicalis
Anlagen von arteriellen Gefässen extraembryonal
Vesicula umbilicalis
Anlagen von venösen Gefässen extraembryonal
extraembryonales Mesoderm
Allantois
Chorionplatte
Plazentare Zotten

ohne Definitionen
mit Definitionen
Abb. 1
Perspektivische Seitenansicht des Embryos.
Die Bildung des Herzschlauches aus Bläschen ist in einer Animation dargestellt.














© Ingall, 1920, modifiziert


Mehr dazu

An verschiedenen Transplantationsversuchen bei Tieren konnte gezeigt werden, dass für die Differenzierung der Mesodermzellen im Bereich der späteren kardiogenen Platte vor allem Zellinteraktionen eine Rolle spielen. Ein entscheidender Einfluss hat dabei das ventral von der kardiogenen Platte gelegene anteriore Endoderm, welches im Gegensatz zu anderen Teilen des Endoderms induktive Faktoren sezerniert, die über kurze Distanz dem Mesoderm die kardiogene Potenz verleihen (5).



Der Herzschlauch selbst besteht nun aus drei Schichten: Epikard, Myokard und Endokard.
Die äusserste Schicht und Grenze zur Perikardhöhle ist das Epikard. Als nächst innere Schicht folgt der Myokardmantel. Zusammen bilden sie das Myoepikard. Der beträchtliche Abstand vom Myokardmantel zum Endokardschlauch wird von der Herzgallerte ausgefüllt. Das Herzlumen wird von den Endokardzellen ausgekleidet.

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Quiz 03


Abb. 2 - Sagittalschnitt durch
Embryo im Stadium
10 (ca. 28 Tage)
Abb. 2b - Transversalschnitt durch
Embryo im Stadium
10 (ca. 28 Tage)
 Legende

1
2
3
4
5
Perikardhöhle
Herzgallerte
Endokardschlauch
Myoepikard
Pharyngealtasche


6
7
8
9
10
Neuralrohr
Mesokardium
Aorta dorsalis
Neuralleisten
Notochorda

Abb. 2
Der kraniale Teil des Embryos ist in einem medialen Längsschnitt dargestellt. Die Herzanlage ist von der Perikardhöhle umgeben. Das Herz besteht aus dem Myoepikardmantel, der Herzgallerte und dem Endokard.
Abb. 2b
Das Herz befindet sich in diesem Entwicklungs-
stadium auf Höhe des Rhombo-
enzephalons, also noch sehr kranial. Zu beachten ist die Lage des Perikardiums im Bezug auf das Herz, die Vielschichtigkeit der Herzwand und das vorübergehende Vorkommen einer dorsalen Aufhängung (Mesokardium).
(siehe auch Entwicklung des Perikards)



Mehr dazu

Die äusserste Schicht des Herzens wird vom Epikard gebildet, welches von ursprünglich extrakardialem Primordium, der proepikardialen Serosa, stammt. Diese überwachsen das Myokard ausgehend von einer Ansammlung von Zellen im Septum transversums, die der Perikardhöhle zugewandt sind und ventral der Leberknospe in der Nähe des Sinus venosus liegen. Man vermutet, dass auch die subepikardialen mesenchymalen Zellen von der Epikardschicht her stammen (1).
Die proepikardialen Zellen scheinen nebst der Epikarschicht noch das Endothel und die glatten Muskelzellen der Koronararterien zu bilden. Im weiteren spielen sie eine modulierende Rolle in der Myokardentwicklung. (7)



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