Aufbau des Keimepithels
Das Epithel besteht aus den Sertolischen Stützzellen und den Samenbildungszellen. Die Sertolizellen bilden eine einschichtige Lage und reichen von der Basalmembran bis zum Tubuluslumen. Mit ihren Zellausläufern umfassen sie die einzelnen Keimzelltypen mehr oder weniger vollständig. Die Spermatogenese vollzieht sich somit in engem Kontakt mit den Sertolizellen, die nicht nur eine Stütz- und Ernährungsfunktion haben, sondern auch sekretorisch und phagozytisch tätig sind. Etwas oberhalb der Basalmembran sind sie durch komplizierte Schlussleistenkomplexe miteinander verbunden, sodass sich im Epithel 2 Zonen ergeben: eine basale, in der die Spermatogonien aufgereiht sind und eine luminale, in der sich alle übrigen Stadien der Spermatogenese befinden.

- 1
- Peritubuläre Zellen
- 2
- Basalmembran
- 3
- Spermatogonien
- 4
- Tight junction
- 5
- Spermatozyt I
- 6
- Spermatozyt II
- 7a
- Spermatiden
- 7b
- Spermatiden
- 8
- Akrosom
- 9
- Residualkörper
- 10
- Spermien
- 11
- Zellkern der Stützzellen (Sertoli)
- A
- Basale Zone
- B
- Adluminale Zone
Schematischer Aufbau des Keimepithels:
Die Stützzellen (Sertoli) sitzen der Basalmembran auf. Lumenwärts der Spermatogonien (unterste Zellreihen) sind die Sertolizellen durch Schlussleisten-komplexe (tight junction) miteinander verbunden. Durch diese Abdichtung entsteht die Blut-Hoden-Schranke. Das Zytoplasma dieser Stützzellen wird zu komplizierten Ausläufern geformt, weil sie alle Zellen der Spermatogenese einscheiden.
Durch die Schlussleistenkomplexe der Sertolizellen kommt im Tubulus eine "Blut-Hoden-Schranke" zustande. Dies bedeutet, dass ausserhalb dieser Schranke in der Tubulusperipherie, Stoffe und Hormone aus dem Blut ungehinderten Zugang haben. Die Schranke ist selektiv permeabel und übt für Stoffe eine Zugangskontrolle in die Innenzone des Tubulus aus. Dies ist von Bedeutung, weil haploide Zellen antigene Eigenschaften aufweisen und deshalb durch die "Blut-Hoden-Schranke" vom übrigen Organismus separiert werden müssen.