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Leydig'sche Zwischenzellen und hormonelle Regulation

Zwischen den Hodenkanälchen, im lockeren Bindegewebe, liegen die Leydig'sche Zwischenzellen. Dies sind Hormonzellen, die vor allem das männliche Geschlechtshormon Testosteron erzeugen und ins Blut und in die Nachbarschaft ausschütten. Dies bewirkt (zusammen mit den Hormonen der Nebennierenrinde) den Beginn der Pubertät und somit die Spermienreifung. Die Leydig'schen Zwischenzellen erlangen bei der Pubertät unter dem Einfluss des hypophysären LH (Luteinisierungshormon) ihr zweites Blütestadium. (Ein erstes Blütestadium machten die Leydig'schen Zwischenzellen bei der Embryonalentwicklung des Hodens durch).

Abb. 17 - Leydig'schen Zwischenzellen
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  1. Leydig'sche Zwischenzelle
  2. Reinke'sche Kristalle

Legende
Abb. 17

Die Leydig'schen Zwischenzellen enthalten als Charakteristikum grosse Proteinkristalle (Reinke'sche Kristalle), deren Bedeutung unbekannt ist. Die Kristalle sind ungefärbt und heben sich als helle Strukturen vom roten Zytoplasma der Leydig'schen Zwischenzellen ab.

Kommentar

Die Testosteronproduktion wird vom hypophysärem LH (Luteinisierungshormon) gesteuert. Es besteht ein negativer Rückkoppelungsmechanismus unter Einbeziehung des Hypothalamus. Ausgeprägte Zyklen in der Hormonproduktion, wie sie bei der Frau bestehen, existieren nicht.
Das hypophysäre FSH wirkt auf die Sertolizellen,in denen es die Bildung eines Testosteron-bindenden Proteins auslöst. Dadurch kann Testosteron von der Sertolizelle in die luminalen Zone transportiert und dort konzentriert werden. Testosteron ist für die Spermatogenese entscheidend.
Testosteron wird aber auch über Blut und Lymphe abgeführt. Es wirkt offenbar auf sämtliche Gewebe, insbesondere auch auf das Gehirn(!) und auf die Geschlechtsorgane selbst.