Hämatopoiese
Hämatopoiese ist die Bildung und Entwicklung von Blutzellen. Heute geht man davon aus, dass alle Zellen des hämatopoietischen Systems von einer Stammzelllinie abstammen. Erste solche Stammzelllinien bilden sich im Mesoblast (extraembryonales Mesoderm) der Vesicula umbilicalis (Stadium 7, ca. 19 Tage). Untersuchungen haben ergeben, dass die definitiven Stammzelllinien für die Hämatopoiese wahrscheinlich von einem Zentrum innerhalb des Embryos herstammen. Dieses befindet sich in der Splanchnopleura um die dorsale Aorta herum auf der Höhe des Nabels.
Die Bildung von Blut bzw. Gefässen findet also zuerst extraembryonal auf der Vesicula umbilicalis und in den Chorionzotten statt (extraembryonale Phase der Blut- und Gefässbildung).
Darauf folgt die intraembryonalen Phase, welche sich in eine hepato-lienale und myeloische Phase gliedert. Zuerst entstehen innerhalb des Embryos Gefässe und pluripotente Stammzellen. Diese wandern von der dorsalen Aorta im Bereich des Nabels aus und besiedeln vor allem die Leber (hepatische Phase). Ein kleiner Anteil vor allem der Erythropoiese findet ab der 12. Woche auch in die Milz statt (lienale Phase).
In der myeloischen Phase wandern Tochterzellen dieser Stammzellen über das Gefässsystem ins Knochenmark aus und übernehmen nach und nach die Blutbildung. Sie sind zeitlebens zur Selbsterneuerung und Differenzierung fähig.
Zeitlebens finden sich diese Stammzellen (stem cells) im Knochenmark, die sich bei Bedarf in jede Art von lymphoiden oder auch myeloiden Zellformen differenzieren können.
Überblick über die verschiedenen Phasen der Hämatopoieseänderungsmethode | |
Extraembryonale Phase |
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Intraembryonale Phase |
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