Einführung
Der menschliche Körper besitzt zwei grosse Körperhöhlen und eine kleinere Höhle, die alle mit einem Mesothel überzogen sind. Es sind dies die Pleura- und Peritonealhöhle und die Perikardhöhle. Man spricht vom viszeralen, die Organe überziehenden, und parietalen, die Körperwand auskleidenden Mesothel, welches diese Höhlen gegen innen und auch gegen aussen begrenzt.
Entstehung der Pleurahöhlen
Der kraniale, nach aussen geschlossene Abschnitt des intraembryonalen Zöloms besteht im Stadium 10 (28 Tage) aus einem mittleren Teil, der Perikardhöhle, und zwei dünnen seitlichen Kanälen, den Ductus pericardioperitoneales.
- Herzanlage (Kardiogene Platte)
- Perikardhöhle (Teil des intraembryonalen Zoeloms)
- Embryo
- Schnittrand der Vesicula umbilicalis
- Schnittrand der Amnionhöhle
- Zoelompforte
Der Embryo ist scheibenförmig. Am Übergang von der Amnionhöhle zur Vesicula umbilicalis bildet sich im kranialen Bereich ein hufeisenförmiger Spaltraum, das intraembryonale Zölom, wahrscheinlich wegen ungleichen Wachstums.
Der kraniale Teil dieses Spaltraumes, die Perikarhöhle, befindet sich oberhalb der kardiogenen Platte vor dem Embryo. Er hat zu diesem Zeitpunkt noch keine Verbindung zum extra-embryonalen Zoelom (Chorionhöhle).
- Herzanlage (Kardiogene Platte)
- Perikardhöhle (Teil des intraembryonalen Zoeloms)
- Embryo
- Schnittrand der Vesicula umbilicalis
- Schnittrand der Amnionhöhle
- Zoelompforte
Mit der Ausdehnung der Amnionhöhle und der kranialen Flexion des Embryos macht die ganze Herzanlage mit der Perikardhöhle eine Rotation von 180 Grad durch.
Die Herzanlage liegt dorsal der Perikardhöhle (bezogen auf den Embryo).
- Herzanlage (Kardiogene Platte)
- Perikardhöhle (Teil des intraembryonalen Zoeloms)
- Embryo
- Schnittrand der Vesicula umbilicalis
- Schnittrand der Amnionhöhle
- Zoelompforte
Die Perikardhöhle ist nach vorne unten geklappt und hat die Herzanlage (Myoepikard, Herzgallerte und Endokardschlauch) von vorne umfasst.
Dorsal der Herzanlage bilden die beiden Blätter der perikardialen Doppeblattstruktur eine Umschlagfalte, das Mesokardium.
Sie verbinden die Perikardhöhle mit dem nach aussen offenen Teil des intraembryonalen Zöloms, der künftigen Peritonealhöhle. Zu diesem Zeitpunkt bestehen noch keine Pleurahöhlen, weil die Lunge sich noch nicht zu entwickeln begonnen hat.
- Schlundtaschen
- Aortenbogen
- Ductus pericardioperitonealis
- Peritonealhöhle
- Aortensack
- Perikardhöhle (ohne Herz)
- Sinus venosus
- Leberknospe
- Nabelzoelom
Im Stadium 12 ist die Peritonealhöhle mit der Perikardhöhle durch den Ductus perikardio-peritonealis verbunden. Von medial (Vorderdarm) sprossen bald die Lungenknospen beidseits in den Ductus perikardio-peritonealis.
Beachten Sie die Nähe von Herz- und Leberanlage.
Von medial wachsen im Stadium 13 (32 Tage) die Lungenknospen in die Ductus pericardioperitoneales ein und dellen diese von medial her ein. Dadurch wird der Ductus pericardioperitonealis beidseits durch diese von medial einsprossenden Lungenknospen unterteilt.
- Armknospe
- Membrana pleuropericardialis
- Entstehung der Pleurahöhle im Ductus pericardioperitonealis
- Septum oesophagotracheale
- Oesophagus
- Trachea
- Lungenknospen
- Bulbus cordis
- Herz
- Perikardhöhle
Der Querschnitt dieses Embryos im Stadium 14 zeigt die Lungensprossen, die beidseits in den Ductus pericardio-peritonealis von medial einwachsen.
Mit der Grössenzunahme der Lungenanlage erweitern sich die Ductus pericardioperitoneales zu den Pleurahöhlen, die gegen die Perikardhöhle beidseits durch die Membrana pleuropericardialis, von der Peritonealhöhle durch die Membrana pleuroperitonealis abgetrennt sind
- Perikardhöhle
- Ductus bzw. Membrana pleuropericardialis
- Pleurahöhle
- Peritonealhöhle
- Pars pelvica der Peritonealhöhle
Intraembryonales Zoelom projiziert auf einen Embryo im Stadium 14.
Im Bereich der Peritonealhöhle und des Nabelzöloms vereinigen sich der linke und rechte Peritonealschlauch ventral zu einer gemeinsamen Höhle, der Peritonealhöhle, die in das Nabelzölom übergeht. Im dorsalen Bereich bilden sie das Meso der Eingeweide.
überzogenen Organe
- Perikardhöhle
- Ductus bzw. Membrana pleuropericardialis
- Lungenanlage
- Peritonealhöhle
- Pars pelvica der Peritonealhöhle
- Urogenitalleiste
- Magen
- Leber
Ausschnitt A von Abb. 16.
In der aufgeschnittenen Zölomhöhle sieht man die mit Mesothel überzogenen intraperitonealen Organe (Magen, Leber, sowie die Urogenitalleiste).
Die Lunge wird vom viszeralen Blatt der Pleurahöhle, Pleura visceralis, überzogen. Nach aussen ist die Pleurahöhle durch das parietale Blatt, Pleura parietalis, abgegrenzt. Durch die schnelle Grössenzunahme der Lungen umfassen die beiden Lungen links und rechts das mittelständige Herz.
Im nachfolgenden interaktiven Schema (Entwicklung der Pleurahöhlen in verschiedenen Stadien) ist das intraembryonale Zoelom in verschiedenen Stadien zu sehen. Man unterscheidet die mittelständige Perikardhöhle von den beiden Pleurahöhlen und im Darmbereich die Peritonealhöhle.
- Membrana pleuro-pericardialis
- Linker Lungenflügel mit Serosaüberzug (Pleura visceralis)
- Magen mit Serosaüberzug (viszeral)
- Mesonephros mit Serosaüberzug (viszeral)
- Peritonealhöhle
- Aortensack
- Pericardhöhle
- Sinus venosus
- Leber
- Darm mit Serosaüberzug (viszeral)
- Nabelzölom
- Membrana pleuro-peritonealis
- Membrana pleuro-pericardialis
- Linker Lungenflügel mit Serosaüberzug (Pleura visceralis)
- Magen mit Serosaüberzug (viszeral)
- Mesonephros mit Serosaüberzug (viszeral)
- Peritonealhöhle
- Aortensack
- Pericardhöhle
- Sinus venosus
- Leber
- Darm mit Serosaüberzug (viszeral)
- Nabelzölom
- Membrana pleuro-peritonealis
- Membrana pleuro-pericardialis
- Linker Lungenflügel mit Serosaüberzug (Pleura visceralis)
- Magen mit Serosaüberzug (viszeral)
- Mesonephros mit Serosaüberzug (viszeral)
- Peritonealhöhle
- Aortensack
- Pericardhöhle
- Sinus venosus
- Leber
- Darm mit Serosaüberzug (viszeral)
- Nabelzölom
- Membrana pleuro-peritonealis