Entwicklung und Funktion der Leber
Im Stadium 13 (ca. 32 Tage) formieren sich die embryonalen Leberzellen (Pars hepatica) zu Balken und Strängen, welche in das kapilläre Netzwerk wachsen, die im Septum transversum zwischen den beiden Vv. omphalomesentericae entstanden sind. Darunter entsteht das Gallenblasendivertikel (Stadium 11, ca. 29 Tage) (Pars cystica), welches ebenfalls in das Septum transversum einwächst.
Das komplexe Muster von Parenchym und Sinusoiden entsteht, indem aus den Strängen Leberplatten entstehen und sich die Kapillaren zu Sinusoiden erweitern. Die hepatischen Platten sind ca. 5-7 Zellen dick. Diese Form wird noch bis mehrere Jahre nach Geburt beibehalten.
Es ist zu beachten, dass der Blutfluss dem Gallenfluss entgegengesetzt ist.
Das Blut fliesst vom Portalfeld über die Sinusoide in die Zentralvenen, die Galle fliesst vom zentralen Hepatozyten in die Peripherie und wird von Gallengängen in den Portalfeldern gesammelt.
Betrachtet man einen kleinen Ausschnitt aus einem klassischen Leberläppchen, sieht man, dass die Äste der Vena portae sowie der A. hepatica ihr Blut in die Sinusoide abgibt, während die Galle über kleine Gallenkanälchen, die aus je zwei benachbarten Hepatozyten gebildet werden in die Gallenkanäle der Portalfelder fliesst.
Man unterschiedet bei den Leberbalken einen Blutpol (Grenze zu Sinusoid) und einen Gallepol (zwischen zwei Hepatozyten). An der Grenze zwischen Sinus und Hepatozyten hat es eine Anzahl von spezialisierten Zellen. Die Gallenkanälchen sind durch Tight junctions zwischen zwei Hepatozyten abgedichtet.