4.6 Die Fertilisation wird abgeschlossen
Die Ausbildung der Zygote



Die Ausbildung der Zygote


Nachdem sich die Vorkerne maximal angenähert haben, findet keine Verschmelzung der beiden Vorkerne statt, d.h. ein Zusammenlegen der Chromosomen beider Vorkerne innerhalb einer einzigen Kernmembran, findet nicht statt. Vielmehr lösen sich die Kernmembranen beider Vorkerne auf und die Chromosomen beider Vorkerne ordnen sich im Spindelapparat in der Äquatorialebene an.
Durch die Anordnung der mütterlichen zusammen mit den väterlichen Chromosomen in einem gemeinsamen Spindelapparat entsteht die Zygote, die erste Zelle des neuen Organismus mit individuellem Genom (2n4C).

Abb. 49 - Zygote  Legende

1

2
Kernmembran der Vorkerne,
in Auflösung begriffen
Mikrotubuli der Teilungsspindel

Abb. 49
22h nach der Befruchtung hat sich eine Teilungspindel gebildet (mehr dazu).
Die Kernmembran beider Vorkerne löst sich auf. Dies ist das sichtbare Zeichen dafür, dass die Zygote entstanden ist.



Die Teilungsspindel teilt die eben zusammengebrachten Chromosomen auf die zwei ersten Zellen des Embryos auf. Dieser Vorgang zum Zweizellstadium findet im Durchschnitt zwischen 22 und 26 Stunden nach der Befruchtung statt. Abb. 50 - Zygote teilt sich  Legende

Abb. 50
23h nach der Befruchtung. Spindelapparat in Anaphase. Die Chromosomen werden auseinander gestossen.
(mehr dazu mit Video 620KB oder 940KB)



Kommentar und Zusammenfassung:

Die Zygote - definitionsgemäss die erste Zelle des Embryos - macht nur einen unvollständigen Zellzyklus durch.
Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die Oozyte ihre letzten Schritte der Reifung erst vollzieht, wenn das Spermatozoon eingedrungen ist. Bei der Ausbildung der Zygote wird also ein leicht anderer Weg beschritten, als man vielleicht annehmen würde. Die Erbinformationen beider Eltern werden mit dem Eindringen des Spermiums nicht gleich zusammengeführt, um dann gemeinsam verdoppelt und in einer anschliessenden Mitose aufgeteilt zu werden. In Wirklichkeit werden sowohl die väterlichen wie auch die mütterlichen Erbinformationen zuerst in zwei voneinander unabhängigen Vorkernen verdoppelt und auch dort wieder zu Chromosomen kondensiert, um sich gleich darauf in die Äquatorialebene der Teilungsspindel einzureihen.


Das Ziel der Befruchtungskaskade ist damit erreicht:
  • Die Herstellung eines diploiden Chromosomensatzes
  • Die Determination des chromosomalen Geschlechts des neuen Individuums
  • Die Induktion von normalen "Furchungsteilungen" zur Embryogenese.



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