Die menschliche Plazenta ist ein Übergangsorgan, ein Vermittler für physiologische Austauschvorgänge zwischen Mutter und Fetus. Sie ist genetisch auf eine Lebensdauer von 9 Monaten programmiert. Da sie aus einem mütterlichen und einem fetalen Anteil besteht, haben ihre Zellen zwei verschiedenen Genotypen. Diese biologische Situation hat wichtige immunologische Folgen, da der feto-plazentale Komplex als ein natürliches, gegen Abstossung resistentes, allogenes Transplantat angesehen werden kann. Um die Plazentastruktur zu verstehen ist es notwendig, die Struktur der extra-embryonalen Membranen und des Uterusendometriums zu kennen. Auch wenn in der Plazenta der mütterliche und fetale Kreislauf in unmittelbarer Nähe stehen, bleiben diese dennoch durch Gewebeschichten getrennt. Diese Abgrenzung wird Plazentarschranke genannt. Der Sauerstoff und die Nährstoffe gehen vom mütterlichen ins fetale Blut über, dagegen wird Kohlendioxid und eine Vielfalt von metabolischen Abfällen ins mütterliche Blut abgegeben. Diese wichtige Austauschschnittstelle dient vorübergehend als fetale Lunge, Niere und Darm. Zudem übernimmt die Plazenta eine wichtige Rolle als endokrine Drüse, welche die Hormonsekretion vom Ovar, der vorderen Hypophyse und des Hypothalamus lenkt. Die Plazenta ist also funktionell autonom und übernimmt während der Schwangerschaft wichtige Regulationsfunktionen.
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Mehr dazu
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Autogenes Transplantat:
Spender und Empfänger sind identisch.
Allogenes Transplantat: genetisch unterschiedliche Individuen als Spender und Empfänger, die jedoch zu derselben Spezies gehören.
Xenogenes Transplantat:
Speziesverschiedene Spender bzw. Empfänger.
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