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6.1 Rolle und funktionelle Anatomie des Endometriums (Uterusschleimhaut)
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Zyklische hormonelle Veränderungen des Endometriums
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Das Endometrium ist während der ganzen geschlechtlich aktiven Zeit (von der Pubertät bis zur Menopause) zyklischen hormonellen Veränderungen, bedingt durch die Ovulation, unterworfen. Die hormonale Regulierung der Ovulation findet auf drei Ebenen statt: Hypothalamus-Hypophyse-Ovar. Dies erfolgt über längere und kürzere Rückkoppelungsmechanismen.
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Die Menstruationsphase (1. bis 4. Tag) zeichnet den Beginn jedes Menstruationszyklus aus. Wenn eine Implantation ausbleibt, senkt die Rückbildung des Gelbkörpers die Werte der zirkulierenden Hormone Oestradiol und Progesteron, was die Abstossung der funktionellen Zone des Endometriums zur Folge hat.
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Abb. 4 - Endometrium in der Menstruationsphase |
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Abb. 5 - Vergrösserung |
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Legende |
A
B
C
1
2
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Funktionelle Schicht Basalschicht
Myometrium
Cavum uteri mit Epithelzellen,
Blutkörperchen und Reste der
abgestossenen Schleimhaut
Intakte und teilweise abgestossene Uterusdrüsen
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3
4
5
6
7
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Intakte Basalzellschicht Basalmembran
Uterusstroma
Blutkörperchen
Freie Zellen des Bindegewebes
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Abb. 4-5
Abstossung der funktionelle Zone des Endometriums (spongiosa und compacta) vermischt mit Blut, endometrialen Überresten und Lymphozyten.
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Mehr dazu
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Vaskuläre Mechanismen als Grundlage für die Menstruation Wir haben gesehen, dass die vaskulären Mechanismen, die die Menstruationsphase (1.-4. Tag) regeln, Folge des Abfalls der Oestrogen- und Progesteronwerte sind. Letztere resultieren aus der Rückbildung des Gelbkörpers, welche bei ausbleibender Implantation erfolgt.
Nur die funktionelle Zone des Endometriums ist von diesen zyklischen Veränderungen betroffen, die basale Schicht bleibt intakt.
Die krampfartige Kontraktion der Tunica media der Spiralarterien ist für eine Unterbrechung der Durchblutung (Ischämie) verantwortlich, die das Absterben der funktionellen Zone des Endometriums zur Folge hat. Das nekrotische Gewebe wird zusammen mit Blut, welches durch einen lokalen fibrinolytischen Faktor nicht gerinnt ausgeschieden (Menstruation).
Das uterine Gefässnetz (Schema) zeigt eine selektive Sensibilität in Bezug auf die zyklischen hormonellen Veränderungen. Die radialen und basalen Arteriolen reagieren nicht auf die hormonellen Schwankungen, wohingegen die Spiralarterien hormonempfindlich sind. 2
Diese selektive Sensibilität lässt sich anhand der Entwicklung der anatomischen Struktur des Gefässnetzes erklären. Das Endometrium wird von der Tiefe bis zu seiner Oberfläche von Arteriolen durchdrungen. Die Wand dieser Arteriolen ist nicht überall gleich. Die Elastizität, der Gefässe, welche in Kontakt mit dem Myometrium stehen, nimmt ab, je weiter sie in das Uteruslumen eindringen, wobei gleichzeitig die kontraktilen Fähigkeiten reduziert werden. Die feine fibröse Wand, die übrig bleibt, reagiert ihrerseits auf hormonelle Einflüsse. Während der lutealen Phase verändern sich diese Gefässe unter der Wirkung des Progesterons und werden zu Spiralarterien mit dicker Gefässwand und grossem kontraktilem Potential.
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Die follikuläre oder proliferative Phase
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Während der proliferativen oder follikulären Phase (4. bis 14. Tag) ist die Sekretion von Oestrogenen durch die wachsenden Ovarialfollikel verantwortlich für die Proliferation des Endometriums (intensive Mitosen im glandulären Epithelium).
Das desquamierte Uterusepithel kleidet die Oberfläche wieder aus. In diesem Stadium sind eine gewisse Anzahl mit Zilien versehener epithelialer Zellen erkennbar. Die Drüsen verlängern sich und die Spiralarterien im Stroma werden leicht gewunden. Am Ende der proliferativen Phase löst der Oestradiolgipfel (durch den wachsenden Follikel sezerniert) einen positiven Rückkoppelungsmechanismus auf Ebene der Hypophyse aus und die Ovulation tritt 35 bis 44 Stunden nach dem initialen LH-Anstieg ein (zyklische hormonelle Veränderungen).
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Abb. 6 - Endometrium in der frühen proliferativen Phase
(schwache Vergrösserung) |
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Abb. 7 - Uterusdrüsen
(starke Vergrösserung) |
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Legende |
1
2
3
4 |
Drüsenepithel
wenig entwickeltes Endometrium
Uterusdrüsen
Myometrium
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5
6
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Stroma vom Endometrium
Epitheliale Zellen der
Uterusdrüsen
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Abb. 6-7
Frühe proliferative
Phase,
charakterisiert durch ein feines, relativ homogenes Endometrium
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Histologie in schwacher und starker Vergrösserung
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Abb. 8 - Endometrium in der späten proliferativen Phase
(schwache Vergrösserung) |
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Abb. 9 - Uterusdrüse
(starke Vergrösserung) |
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Legende |
1
2
3
4
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Drüsenepithel
Endometrium während der
Proliferation
Uterusdrüsen
Myometrium
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5
6
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Stroma des Endometriums
Epitheliale Uterusdrüsenzellen
mit Mitosen |
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Abb. 8-9
Späte proliferative Phase:
Verdicktes Endometrium (Entwicklung der Zona spongiosa) mit vermehrten Drüsen und Mitosen, sichtbar im Drüsenepithel.
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Die Luteinphase oder sekretorische Phase
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Während der Luteinphase oder sekretorischen Phase (14. bis 28. Tag) differenziert sich das Endometrium unter der Wirkung des Progesterons (Gelbkörper) und erreicht seine volle Reife. Die Schleimhautdrüsen und Arterien beginnen sich zu schlängeln. Das Bindegewebs-Stroma wird zum Ort ödematöser Veränderungen. Der Zeitraum der maximalen Aufnahmefähigkeit liegt zwischen dem 20. und dem 23. Tag. Diese Phase des Endometriums dauert 4 Tage und wird gewöhnlich als «Implantationsfenster» bezeichnet.
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Abb. 10 - Endometrium in der frühen sekretorischen Phase
(schwache Vergrösserung) |
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Abb. 11 - Uterusdrüse
(starke Vergrösserung) |
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Legende |
1
2
3
4
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Drüsenepithel Verdicktes Endometrium
Uterusdrüsen, gewunden
Myometrium
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5
6
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Stroma des Endometriums
Epitheliale Uterusdrüsenzellen mit
Glykogenansammlungen am basalen Pol
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Abb. 10-11
Frühe sekretorische Phase:
Das Endometrium erreicht nach und nach seine volle Reife. Die Kerne der Epithelzellen sind rund und liegen, wegen der Produktion und Lagerung von Glykogen am Basalpol, nahe beim Lumen (Apikalpol).
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Histologie
schwache und starke
Vergrösserung
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Abb. 12 - Endometrium in der mittleren sekretorischen Phase
(schwache Vergrösserung) |
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Abb. 13 - Uterusdrüse (starke Vergrösserung) |
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Legende |
1
2a
2b
2c
3
4
NB |
Drüsenepithel
Stratum compactum
Stratum spongiosum
Stratum basale
Gewundene Uterusdrüsen
Myometrium
2a + 2b = Stratum functionale
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5
6
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Stroma des Endometriums
Epithelzellen der Uterusdrüsen mit Glykogenansammlung am apikalen Pol
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Abb. 12-13 Mittlere sekretorische Phase:
Das Endometrium erreicht seine Reife, das Glykogen wandert vom basalen zum apikalen Pol, wobei die Kerne der Epithelzellen zum basalen Pol verschoben werden. Die Glykogen- haltigen Sekret-
ansammlungen werden in das Drüsenlumen abgegeben.
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