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Die Geburt ist ein radikaler Einschnitt im menschlichen Leben. Um ihn zu meistern, müssen strukturelle und funktionelle Voraussetzungen erfüllt sein. Dies ist erst ab 24 Wochen Tragzeit der Fall. In den ersten Lebenstagen laufen zahlreiche Prozesse der Umstellung und Anpassung der Organsysteme an extrauterine Bedingungen ab, insbesondere von Atmung, Kreislauf und Verdauungsorganen. Biologisch läßt sich die Neugeborenenperiode nicht exakt abgrenzen; für die Medizinalstatistik dauert sie 28 Tage, unterteilt in eine frühe (1. Lebenswoche) und späte Neonatalzeit.
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Die Betreuung des Neugeborenen richtet sich in erster Linie nach seinem Vitalitäts- und Reifezustand. Der Apgar-Score (11) ist eine einfache Methode zur Beurteilung der Vitalität. Herzaktion, Atemtätigkeit, Muskeltonus, Reaktion auf Hautreiz und Hautfarbe werden nach einer, fünf und zehn Minuten jeweils mit 0 (schlecht) bis 2 (gut) bewertet. Die fünf Einzelwerte werden zum Apgar-Score (Asphyxieindex) addiert und dokumentiert. Teilweise wird der Geburtsverlauf auch anhand der pH-Werte im Blut der Nabelarterie kontrolliert. 80% der Neugeborenen beginnen innerhalb von 20 Sekunden zu atmen. Eine länger dauernde Apnoe ist, wie eine Bradykardie (Frequenz unter 100/min.), umgehend zu behandeln. |
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Abb. 21 - Termingeborenes Kind |
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Legende |
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Abb. 21 Die Nabelschnur ist abgeklemmt. Der kleine Rest der Nabelschnur trocknet schnell ein und fällt ab. Vorsicht ist wegen Infektionsgefahr (Nabelphlegmone) geboten.
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Mehr dazu
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In die Neugeborenenperiode fallen einige Untersuchungen und Massnahmen, die der Früherkennung oder Verhütung von Krankheiten dienen. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang sind die Rachitis- und die Blutungsprophylaxe (mit Vit. D bzw. K).
Das Neugeborenen-Screening umfasst heute folgende Bluttests, die aber je nach Entbindungsklinik auch variieren können:
- Hypothyreose
- AGS (kongenitales AdrenoGenitales Syndrom)
- Galaktosämie
- Biotinidasemangel
- PKU (Phenylketonurie)
- Ahornsirupkrankheit
- Homocystinurie
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