17.1 Blut



Myelopoiese


Der Embryo bzw. Fetus ist während der Schwangerschaft normalerweise in einer sterilen Umgebung eingebettet. Daher findet die Bildung von Granulozyten (Mikrophagen) und Monozyten (Makrophagen) erst gegen Ende der SS statt. Man findet aber myeloische Stammzellen bereits auf der Vesicula umbilicalis und in der Leber. Phagozytierenden Zellen sind bei Geburt ziemlich reif und funktionsfähig.



Lymphopoiese


Die Lymphozyten durchlaufen verschiedenene Stadien, bis sie ihre volle Reife erlangen. Dies beinhaltet vor allem die Bildung von funktionsfähigen Antigen-Rezeptoren (T-Zellen im Thymus) und die Ausbildung der Fähigkeit, Immunglobuline zu bilden und auszuschütten (B-Zellen im Knochenmark). Eine dritte Zelllinie der lymphoiden Zellreihe sind die natürlichen Killerzellen (NKC). Dies sind grosse Lymphozyten ohne antigenspezifische Rezeptoren an der Oberfläche. Sie erkennen und töten abnormale Zellen (Tumorzellen und virusinfizierte Zellen) und sind deshalb wichtig für die Immunabwehr gegen intrazelluläre Pathogene.
Für die Reifung der T- und B-Lymphozytenreihe ist das hochspezialisierte Gewebe der primären lymphatischen Organe zuständig. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "special microenvironment". Wenn die Lymphozyten ausgereift sind, gelangen sie über den Blutstrom in die sekundären (peripheren) lymphatischen Organe.
(siehe primäre und sekundäre lymphatische Organe)


Mehr dazu

Lymphozyten können eine spezifische Immunantwort auf fast jedes fremde Antigen entwickeln. Dies ist nur möglich, weil jeder Lymphozyt mit einer einzigartigen Variante eines Antigenrezeptor-Prototypen ausgestattet ist. Die T- und B-Zellpopulationen vereinigen ein unglaublich grosses Repertoire an solchen Rezeptoren, die sehr unterschiedlich in der Antigen-binding site sind.

B-Zell-Rezeptor
T-Zell-Rezeptor



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