Das Blut kann im weitesten Sinne als hochspezialisierte Bindegewebe betrachtet werden, in dem die Interzellulärsubstanz eine Flüssigkeit ist. Erste Anzeichen für die Blut- bzw. Gefässbildung zeigen sich schon früh (Stadium 6, ca. 17 Tage, 6), indem das extraembryonale Mesenchym in den Chorionzotten Blutgefässe bildet. Auch auf der Vesicula umbilicalis entstehen erste sog. Blutinseln, welches die ersten Vorläuferzellen (Stammzellen) sowohl der Gefässe als auch alle Blutzellen bilden. Einige dieser Vorläuferzellen bleiben zeitlebens pluripotent und können auch im adulten Knochenmark noch gefunden werden. Sie sind für die lebenslange Erneuerung aller Blutzellen verantwortlich.
Zum lymphassoziierten Gewebe gehören Knochenmark, Thymus als primäre lymphatische Organe und die weisse Milzpulpa, Lymphknoten und Lymphfollikel der Schleimhäute als sekundäre lymphatische Organe. Sie nehmen ihre Abwehraufgabe nur in Zusammenarbeit mit spezialisierten Blutzellen, den Phagozyten und Lymphozyten wahr. Diese Abwehr entwickelt sich teilweise schon vor der Geburt trotz Abwesenheit von äusseren stimulierenden Antigenen. So ist zur Zeit der Geburt eine unspezifische, auf die Aktivität von Makrophagen beruhende Abwehr schon relativ reif, während die spezifische Immunabwehr noch schwach entwickelt ist.
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