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21.4 Entwicklung der inneren Genitalorgane
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Weibliches Geschlecht: Differenzierung des Gangsystems der Genitalorgane
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Während der 7. Woche differenziert sich das Gangsystem der weiblichen Geschlechtsorgane. Wenn das AMH fehlt, bildet sich der Ductus mesonephricus mit seinen Tubuli zurück und aus dem Ductus paramesonephricus (Müller) entsteht die künftige Tuba uterina, der Uterus und der obere Teil der Vagina.
Der Ductus mesonephricus (Wolff) mit seinen Tubuli bildet sich normalerweise zurück. Manchmal bleiben einige embryonale Relikte zurück in Form des Epoophorons, des Paroophoron auf Höhe des Mesovars und kleiner aneinandergereihter Zysten des Ductus epoophorii longitudinalis.
Aus dem Ductus paramesonephricus (Müller) entsteht im oberen, nicht fusionierten Teil die Tuba uterina und die Ampulla tubae uterinae. Der untere Abschnitt fusioniert nachdem er beidseits das Gubernaculum ovarii inferius nach medial überkreuzt hat und bildet den utero-vaginalen Kanal. Die mediale Zwischenwand verschwindet am Ende des 3. Monats.
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Erinnerung
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Schema über die molekularen Faktoren für die Entwicklung des Geschlecht-
apparates
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Abb. 42 - Differenzierte weibliche Geschlechtsorgane, ca. 4. Monat |
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Epoophoron
Paroophoron
Ligamentum ovarii proprium
Ductus mesonephricus (Wolff) zurückgebildet Zyste des Ductus epoophori (Gartner)
Hymen
Ligamentum suspensorium ovarii
Tuba uterina (Ampulle) Appendix vesiculosa (Morgani)
Uterus
Ligamentum teres uteri
Vagina
Ansatz des Ligamentum teres uteri am Genitalwulst |
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Abb. 42
Abgebildet ist der zurückgebildete Ductus mesonephricus, der aber gewisse embryonale Residuen zurücklässt. Aus dem Ductus paramesonephricus entsteht beidseits die Tuba uterina und durch Fusion beider Seiten der Uterus und der obere Teil der Vagina (blau). Der untere Teil der Vagina (gelb) stammt vom Sinus urogenitalis (Endoderm). Zu beachten sind auch die Entwicklung der Ligamente und des Hymens, das sich meist um die Geburt im mittleren Teil auflöst.
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Übersicht
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Vergleichende Tabelle der Differenzierung der inneren Geschlechtsorgane bei beiden Geschlechtern
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Zu beachten ist die Entwicklung der Ligamente. Das Gubernaculum ovarii wird an dem sich entwickelnden uterovaginalen Kanal dort befestigt, wo dieser in die Tubae uterinae übergeht. Oberhalb bildet es das Ligamentum ovarii proprium und unterhalb das Ligamentum teres uteri, welches über den Leistenkanal in die weiblichen Genitalwülste (Labia majora) zieht.
Wird die Zwischenwand ab der Fusionsstelle der beiden Ductus paramesonephrici nicht resorbiert, ist dies Grund für verschiedene utero-vaginale Missbildungen. |
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Abb. 43 - Bildung des Uterus, 7-8 Wochen |
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Legende |
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Abb. 43
Bis zur 7. Woche bestehen bei beiden Geschlechtern zwei Gangsysteme auf jeder Seite. In der 8. Woche fusionieren die Ductus paramesonephrici im unteren Teil, nachdem sie beidseits den Ductus mesonephricus (Wolff) nach medial überkreuzt haben.
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Abb. 44 - Bildung des Uterus,
nach 8 Wochen |
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Abb. 45 - Bildung des Uterus,
ca. 3. Monat |
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3a
4a
5a
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Ductus paramesonephricus (Müller)
Ductus mesonephricus (Wolff)
unteres Gubernaculum
Utero-vaginaler Kanal
Sinus urogenitalis |
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1b
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3b
3c
4b
5b
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Tuba uterina
Ductus mesonephricus (Wolff) zurückgebildet
Ligamentum ovarii proprium
Ligamentum teres uteri
Uterus
Vagina
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Abb. 44
Bildung des utero- vaginalen Kanals durch Fusion des unteren Abschnittes der beiden Ductus paramesonephrici (Müller). Aus dem oberen Abschnitt entsteht beidseits die Tuba uterina mit der Ampulle.
Abb. 45
Am Ende des 3. Monats löst sich die Zwischenwand im Uterus und der Vagina auf. Der Uterus verlängert sich nach unten, indem sich das solide untere Ende der Ductus paramesonephrici nach unten verlängert und nachträglich kanalisiert wird. Aus dem untersten Abschnitt entsteht der obere Teil der Vagina. Sie vereinigt sich mit der Vaginalplatte, die aus dem Sinus urogenitalis entsteht und den unteren Teil der Vagina bildet.
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Das blinde Ende des utero-vaginalen Kanals bildet den sinu-vaginalen Höcker
22 und endet an der Hinterwand des Sinus urogenitalis (SUG). Die sinu-vaginalen Höcker werden durch epitheliale Proliferation dicker und ziehen sich zurück, während sich die Wand des SUG dort ebenfalls verdickt. Diese epitheliale Platte, die sich am unteren Ende des utero-vaginalen Kanals bildet, nennt man Vaginalplatte. Sie bildet an ihrem kranialen Ende eine zirkuläre Ausstülpung, die Stelle der künftigen Fornix vaginae.
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Abb. 46 - weibliche Geschlechtsorgane
ca. 7. Woche |
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Abb. 47 - weibliche Geschlechtsorgane
ca. 12. Woche |
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2b
3
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Tuberculum genitale
Vestibulum SUG: Pars pelvica SUG: Pars phallica
Vaginalplatte |
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Perineum
Rectum
Utero-vaginaler Kanal
Harnblase
Urethra |
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Abb. 46
Der utero-vaginale Kanal stösst auf den Sinus urogenitalis und bildet die sinu-vaginalen Höcker.
Abb. 47
Diese sinu-vaginale Höcker werden durch epitheliale Proliferation dicker. Dies führt auch im Epithel des SUG zu einer epithelialen Proliferation. Zusammen bilden sie die Vaginalplatte.
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Durch Kanalisierung der Vaginalplatte öffnet sich der utero-vaginale Kanal nach aussen. Die oberen 3/4 der Vagina stammen vom Mesoderm und das untere Viertel vom Endoderm.
Die fibromuskuläre Wandung bildet sich aus dem benachbarten Mesenchym. Die Vagina ist vom SUG durch das Hymen abgetrennt. Sein Ursprung ist nicht ganz geklärt. Diskutiert wird eine passive Invagination der hinteren Wand des SUG.
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Abb. 48 - weibliche Geschlechtsorgane
ca. 3. Monat |
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Legende |
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Abb. 48
Die Kanalisierung der vaginalen Platte beginnt im 3. Monat.
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Abb. 49 - weibliche Geschlechtsorgane
ca. 5. Monat |
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Abb. 50 - weibliche Geschlechtsorgane
ca. 9. Monat |
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Legende |
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3a
3b
6a
6b
9
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Vestibulum vaginae Cavum uteri
Collum uteri
Vagina: unteres Viertel aus
Endoderm
Vagina: obere 3/4 aus Mesoderm Hymen |
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Abb. 49
Im 5. Monat ist der Vaginalkanal vollständig kanalisiert, aber das Lumen ist vom SUG durch das Hymen getrennt.
Abb. 50
Das Hymen reisst normalerweise zur Zeit der Geburt ein. Der Uterus und die Vagina haben sodann eine Verbindung zum Vestibulum vaginae.
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