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22.5 Entwicklung des Rückenmarks
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Histogenese des Rückenmarks
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Wie bereits dargelegt, geht die Vermehrung und Differenzierung der neuroepithelialen Zellen von drei konzentrischen Zelllagen aus. Von innen nach aussen sind dies:
- Die Ventrikulärzone, aus welcher die Neuroblasten, die Glioblasten und nach Abschluss von deren Bildung die Ependymzellen als Auskleidung des Hohlraumsystems hervorgehen.
- Die Intermediärzone oder Mantelzone, aus welcher sich die graue Substanz entwickelt. Sie enthält die Zellkörper der Nervenzellen, welche aus der Ventrikulärzone ausgewandert sind.
- Die Marginalzone, aus welchem die weisse Substanz entsteht. Darin verlaufen die Axonen der Neuronen. Verbindungen vom Rückenmark zum Gehirn werden als aufsteigende Verbindungen bezeichnet, jene in umgekehrter Richtung vom Gehirn zum Rückenmark als absteigende Bahnen. In jeder Hälfte des Rückenmarks werden drei Stränge unterschieden: der Hinterstrang, der Seitenstrang und der Vorderstrang. Darin verlaufen Faserbündel, welche in der Regel durch Ursprung und Ziel ihres Verlaufs benannt werden (Tractus corticospinalis, vestibulospinalis, spinothalamicus usw.).
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Abb. 36 - Histogenese des Rückenmarks |
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Legende |
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Membrana limitans interna
Membrana limitans externa
Auswandernder Neuroblast
Radiärfaserglia |
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NB |
Die graue Substanz von Rückenmark und Stammhirn liegt zentral (umgibt also das zentrale Hohlraumsystem). Im Pallium des Telencephalons und im Kleinhirn ist die graue Substanz jedoch auch an der Oberfläche (peripher) in Form von Rinde anzutreffen! |
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Abb. 36
Die Neuroblasten gehen aus der Ventrikulärzone hervor. Nach deren Auswanderung bilden die Neuroblasten die Intermediärzone (Mantelzone), die sich zur grauen Substanz entwickelt. Die Axonen der Neuronen verlaufen in der Marginalzone, wodurch die weisse Substanz entsteht. Dieser legt sich von aussen die Pia mater an.
Cave: Die Ependymzellen differenzieren sich erst, nachdem die Bildung von Neuroblasten in der Ventrikulärzone im Stadium 19 (46. Tag) zum Abschluss gekommen ist.
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Aufgrund der kontinuierlichen Ansammlung von Neuroblasten in der Intermediärzone entstehen:
- Die ventralen Verdickungen oder Grundplatten, welche die Motoneuronen enthalten. Deren Axonen verlassen das Rückenmark über die Ventralwurzeln der Spinalnerven. Es sind die ersten Axonen, die vom Rückenmark ausgehen 12.
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- Die dorsalen Verdickungen oder Flügelplatten, welche die Interneuronen oder Assoziationszellen enthalten. Diese stellen die Verbindung zwischen den zentralen Fortsätzen der Spinalganglienzellen (die den Neuralleisten entstammen) und den Motoneuronen her
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Abb. 38 - Funktionelle Organisation des Rückenmarks |
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Legende |
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5
6
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9
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11
12
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Somatosensibles Neuron
viscerosensibles Neuron
visceromotorisches Neuron
somatomotorisches Neuron
Hinterhorn
Seitenhorn
Vorderhorn
sensible Dorsalwurzel des
Spinalnerven
Spinalganglion
Gemischter Spinalnerv
motorische Ventralwurzel des
Spinalnervenpseudounipolare Spinalganglienzelle |
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A
B
C
D |
Somatosensibler Bereich
(Interneuronen)
Viscerosensibler Bereich
(Interneuronen)
Visceromotorischer Bereich
(Motoneuronen)
Somatomotorischer Bereich (Motoneuronen) |
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Abb. 38, rechts
Aus funktioneller Sicht lässt sich das Rückenmark in einen afferenten (dorsalen) und einen efferenten (ventralen) Teil gliedern. Die Interneuronen empfangen die Informationen von den sensiblen Spinalganglienzellen und geben die Informationen in integrierter Form an die Motoneuronen weiter. Alle Neuronen, deren Perikaryen in der grauen Substanz des Rückenmarks liegen, sind multipolare Neuronen.
Links
Ein Querschnitt durch das Rückenmark offenbart das schmetterlingsförmige Profil der grauen Substanz. Die dorsalen Ausläufer bilden die Hinterhörner, die ventralen Ausläufer die Vorderhörner. In den thorakolumbalen und sakralen Segementen kommen die Seitenhörner hinzu. Diese verschiedenen Regionen der grauen Substanz enthalten die Perikaryen von Neuronen mit je spezifischen Aufgaben.
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