A

B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z

Hinweis: In diesem Lexikon werden gewisse Fachbegriffe zur Embryologie erklärt. Alle kursiv gesetzten Wörter sind in diesem Glossar ebenfalls definiert.

A
  
Acyklie
„Stehenbleiben” des Geschlechtszyklus'.


Akrosom 
(Gr.: akra = Spitze, soma = Körper); vom Golgi-Apparat stammendes Vesikel, das den Nucleus im Spermium zu zwei Dritteln bedeckt; enthält Enzyme, die bei der Akrosomreaktion freigesetzt werden und zur Penetration der Zona pellucida benötigt werden.


Akrosomreaktion
Freisetzung des akrosomalen Inhalts (Enzyme) durch multiple Fusionen von äusserer Akrosommembran und Plasmalemm; wird ausgelöst durch die Peptidsequenz von ZP3 (Glycoprotein der Zona pellucida). 


Allantois 
Embryonale Harnblase. Ventrale Ausstülpung im Bereich des Hinterdarms, die sich durch den Leibesnabel in das extraembryonale Cölom ausdehnt und sich mit Chorion und Amnion verbindet; besteht aus Entoderm und Splanchnopleura.


Amnion                                                                   
„Schafhaut“, innerste Fruchthülle, umgibt den ganzen Embryo. Besteht aus Trophoblast und Somatopleura. Das äussere Blatt wird ins Chorion integriert, das innere Blatt sezerniert die Amnionflüssigkeit. Entsteht bei Primaten als Spaltamnion, bei Haussäugetieren und Vögeln als Faltamnion.


Ampulla tubae uterinae   
Erweiterter Abschnitt der Tuba uterina, beginnend am Ostium abdominale tubae; Ort der Befruchtung.


Anöstrus
Ausbleiben der Brunst; physiologisch bei saisonal östrischen Spezies


Apoptose 
Programmierter Zelltod.


Äquationsteilung
2. Reifeteilung; Trennung der beiden Chromatiden eines jeden Chromosoms des haploiden Chromosomensatzes der Oocyten II bzw. Spermatocyten II.


Areolae 
Begriff aus der Plazentation. Im Bereich der Einmündungen von Uterindrüsen bleibt die Verzahnung von Placenta maternalis und Placenta fetalis aus. An diesen Stellen bildet das Chorion taschenförmige Aussackungen, die mit Uterinmilch gefüllt sind, die Areolae.


Atresie                                                                    „
(Gr.: atretos = ohne Öffnung); Degeneration des Follikels und da mit Ausbleiben der Ovulation; in jedem Stadium der Folliculogenese möglich; spurlos bei Primär- und Sekundärfollikeln, bei Tertiärfollikeln als fibröse oder cystische Atresie.

  
B

Befruchtung
Verschmelzung der beiden haploiden Geschlechtszellen (Spermium und Eizelle) zur diploiden Zygote.


Besamung 
Eindringen des Spermiums in die Eizelle.
Cave: Wird in der assistieren Reproduktion für die Übertragung des Spermas auf den weiblichen Genitaltrakt verwendet.


Blastocyste
Keimblase nach Abschluss der Furchungsteilungen und somit Nachfolgestadium der Morula. Besteht aus der äusseren Zellschicht (Trophoblast) und der inneren Zellmasse (Embryoblast) und weist eine arttypische Form auf. Pferd: Kugelförmig, zweizipflig nach der Implantation, keine Elongation. Schwein: Bis zum 13. Tag kugelförmig, dann Elongation bis 130 cm, zweizipflig. Rind: Bis zum 12. Tag kugelig, Elongation bis 125 cm, zweizipflig. Fleischfresser: Ab 12. Tag eiförmig mit prominenten Spitzen, ab 4. Woche zitronenförmig.


Brunstzyklus 
der Brunstzyklus umfasst die Phasen von Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Diöstrus; siehe auch Anöstrus.

C

Chorda dorsalis
Primitivorgan. Embryonales Stützelement, welches bei Säugern transient ist und die Nuclei pulposi der Zwischenwirbelscheiben liefert. Entsteht als mesodermale Aussprossung des Primitivknotens zwischen Ektoderm und Entoderm und bestimmt die Longitudinalachse.


Chorion
„Zottenhaut“, besteht aus Trophoblast und Somatopleura, wird von den Allantoisgefässen vaskularisiert. Die Ausbildung der Plazentationsstellen ist artspezifisch.


Choriongürtel
Ringförmige Zone der Pferdeplazenta im Übergangsbereich des Amniochorion zum Dottersack. Die Trophoblastzellen in dieser Zone proliferieren und hypertrophieren.


Cervix uteri 
Gebärmutterhals.


Coelom 
Sekundäre embryonale Leibeshöhle, aus der später die Pleura-, Perikardial-, und Peritonealhöhle hervorgehen.


Corpus albicans 
(Lat.: albus = weiss, hell); bindegewebige Umwandlung eines Corpus luteum am Ende der Luteolyse.


Corpus haemorrhagicum
erstes Stadium eines sich bildenden Corpus luteum; entsteht im Anschluss an die Ovulation durch Bildung eines Blutkoagulums in Antrum folliculi und Granulosa-Zellschicht; Beginn der Luteinisierung.


Corpus luteum 
(Lat.: luteus = [gold-]gelb); endokrine Drüse, die aus den Wandelementen eines ovulierten Follikels entsteht; produziert Progesteron; je nach Lebensdauer als Corpus luteum periodicum (s. cyclicum; bei ausgebliebener Befruchtung), Corpus luteum graviditatis (s. gestationis; bei erfolgter Befruchtung und Nidation, jedoch nicht notwendigerweise während ganzer Trächtigkeit vorhanden) oder Corpus luteum persistens (bei ausbleibender Luteolyse, meist als Corpus luteum pseudograviditatis infolge abnormen Uterusinhalts; führt zu Acyklie).


Corpus rubrum
(Lat.: ruber = rot); in Rückbildung befindliches Corpus luteum; intensive Ockerfärbung infolge Kondensation der Lipidpigmente.


Cytotrophoblast 
Teilungsaktive, meist nicht-invasive Zellschicht des Trophoblast, die in das Ektoderm übergeht.

     
D
  
Dd. deferentes vestigiales
Relikte der Wolff' Gänge bei weiblichen Tieren; besonders häufig beim Rind; münden craniolateral der Urethramündung in die Vagina; können Anlass geben zur Cystenbildung; auch als "Gartner'sche Gänge" bezeichnet.


Diakinese
(Gr.: dia = durch, kinesis = Bewegung); letzter Abschnitt der meiotischen Prophase I; Trennung homologer (väterlicher und mütterlicher) Chromosomen; Abschluss der Karyokinese.


Dictyotän
(Gr.: dictyon = Netz) Ruhephase der Oocyten I zwischen Diplotän und Diakinese.


Diöstrus
(Gr.: dia- = zwischen) Phase des Brunstzyklus' zwischen Metöstrus und Proöstrus; steht unter Progesteron-Einfluss.


diploid
einen zweifachen, also mütterlichen und väterlichen Chromosomensatz enthaltend.


Diplotän
Abschnitt der Prophase I (Meiose), in der die Trennung homologer Chromosomen beginnt, diese aber über "crossing over" noch miteinander verbunden bleiben.


Dottersack
Extraembryonales, flüssigkeitsgefülltes Gebilde, bestehend aus Entoderm und Splanchnopleura. Bei Hund und Pferd bildet sich durch Verbindung mit dem Trophoblast eine funktionelle Dottersackplazenta aus.

     
  
E
  
Ektoderm
Äusseres der drei Keimblätter, das die Epidermis, die Sinnesorgane, das ZNS und einige Kopfstrukturen bildet.


Embryoblast
Teil der Blastocyste, aus dem sich über die Stadien der zwei- und dreiblättrigen Keimscheibe der Embryo entwickelt.


Endometrial cup
Bei der Plazentation des Pferdes vom 40. bis zum 120. Tag auftretende Schleimhautkrater. Sie entstehen aufgrund der Abstossungsreaktion, die durch sich in der Uterusschleimhaut einnistende Chorionzellen auf dem Choriongürtel ausgelöst wird. Diese Chorionzellen produzieren PMSG (pregnant mare serum gonadotropin = eCG, equine chorion gonadotropin).


Endometrium
Tunica mucosa des Uterus'.


Entoderm
inneres der drei Keimblätter, entwickelt sich aus dem Hypoblast. Bildet primär die Epithelien des primitiven Darms, des Respirationstrakts, des Dottersacks und der Allantois.


Epiblast
obere Zellschicht des bilaminären Embryos, daraus bilden sich Ektoderm, Mesoderm und nach neuerem Verständnis auch das intraembryonale Entoderm.


Epididymis
(Gr.: epi = auf, didymoi = Zwillinge); Nebenhoden.

  
     
F
  
Follikel
(Lat.: Balg, Bläschen); aus Oocyten I und Follikelepithel bestehende Gebilde im Ovar; es lassen sich Primordial-, Primär-, Sekundär- und Tertiärfollikel unterscheiden; sprungreife Tertiärfollikel werden als Graaf' Follikel bezeichnet.


Follikulogenese
Entwicklung der Follikel im Ovar vom Primordialfollikel über Primärfollikel, Sekundärfollikel zum Tertiärfollikel. Die Follikulogenese kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit einer Atresie abbrechen oder zur Ovulation führen.


Fornix vaginae
(Lat.: fornix = Wölbung, Gewölbe); cranialster Abschnitt der Vagina als ringförmiger Raum bei ausgebildeter Portio vaginalis cervicis.


FSH
„Follikel stimulierendes Hormon“. Wird in der Adenohypophyse gebildet und führt im weiblichen Organismus zum Follikelwachstum und zur Follikelreifung im Ovar. Im männlichen Organismus fördert es die Spermatogenese. Es bindet an die Sertolizellen und stimuliert diese zur Synthese und Sekretion von Faktoren zur Regulation der Spermatogenese.


Furchung
mitotische Teilungen der Zygote in jeweils kleinere Zellen (Blastomere) bis zum Stadium der Morula.

     
  
G
  
Gartner’ Gänge
siehe Dd. deferentes vestigiales.


Gonocyten
Urkeimzellen, Primordialkeimzellen.


gravid
trächtig.

  
      
H
  


haploid
nur einen einfachen Chromosomensatz enthaltend.


Hypoblast
untere Zellschicht des bilaminären Embryos. Entwickelt sich zum Entoderm.

     
  
I
  
Implantation
Synonym Nidation. Einnisten der Blastocyste in der Uterusschleimhaut. Es gibt drei Implantationstypen: Zentrale (Huftiere und Raubtiere sowie Kaninchen), exzentrische (Maus und Ratte) und interstitielle (Mensch, Primaten, Meerschweinchen) Implantation.


Infundibulum tubae uterinae
trichterförmiger Anfangsabschnitt der Tuba uterina; von Fimbrien bis Ostium abdominale tubae; siehe auch Ampulla tubae uterinae.


Isthmus
verjüngter, distaler Teil der Tuba uterina; zwischen Ampulla tubae uterinae und Pars uterina tubae.

  
     
J
  

  

     
  
K
  
Kapazitation
Gesamtheit der Veränderungen, denen die Spermien im weiblichen Genitaltrakt unterworfen werden, und die zum Erwerb der Befruchtungsfähigkeit notwendig sind (Destabilisierung der Plasmamembran als Voraussetzung für die Akrosomreaktion); speziesabhängig.


Karunkel
maternaler Anteil des Plazentoms.


Keimblätter
allgemeine Bezeichnung für die in der Embryogenese entstehenden Zellschichten Ektoderm, Mesoderm und Entoderm. Von ihnen leiten sich sämtliche entstehende Strukturen ab.


Keimscheibe
aus der Furchung hervorgehende flächige Zellschichten. Zweiblättrig: Epiblast und Hypoblast. Dreiblättrig: Ektoderm, Mesoderm und Entoderm.


Klonen
Erzeugung einer oder mehrerer genetisch identischer Kopien von Organismen.


Klonieren
Erzeugung identischer Kopien einer DNA.


Kotyledone
fetaler Anteil des Plazentoms.

       
L
  
Leptotän
(Gr.: leptos = dünn, zart) erster Abschnitt der meiotischen Prophase I (Meiose); beginnende Kondensation der Chromosomen, die damit als dünne Fäden in Erscheinung treten; obschon noch nicht erkennbar, besteht jedes Chromosom bereits aus 2 Chromatiden.


LH
Luteinisierendes Hormon, Auslösung von Follikelreifung und Ovulation, Entwicklung und Funktion des Corpus luteum beim weiblichen Individuum. LH steigert die Testosteronsynthese in den Thekazellen des Ovars. Beim männlichen Individuum Förderung des Wachstums der Leydig' Zwischenzellen und Androgen-Synthese.


Luteolyse
Rückbildung des Corpus luteum; bei Grosstieren durch direkte Wirkung der im Uterus gebildeten Prostaglandine; siehe auch Corpus rubrum und Corpus albicans.

       
  
M
    
Meiose
besondere Form der Zellteilung bei der Bildung der Keimzellen; dient der Reduktion des diploiden Chromosomensatzes sowie der genetischen Rekombination; aus einer Oocyte I bzw. Spermatocyte I entstehen vier voneinander verschiedene Ova bzw. Spermien; gegliedert in 1. Reifeteilung (Reduktionsteilung) und 2. Reifeteilung (Äquationsteilung).


Metöstrus
(Gr.: meta- = nach, hinter) Phase des Brunstzyklus' nach erfolgter Ovulation; zwischen Östrus und Diöstrus; Zeit der Anbildung des Corpus luteum.


Metra
(Gr.: metra = Gebärmutter); meistgebrauchter Stamm zur Bildung zusammengesetzter Wörter (Endometrium, Myometrium, Perimetrium, Metritis etc.).


monöstrisch
Bezeichnung von Tierarten mit einem einzigen Brunstzyklus je Brunstsaison (der Brunstzyklus geht damit in eine physiologische, befristete Anöstrie über).


Morula
bei der Furchung entstehende solide kugelige Ansammlung von Blastomeren; von der Zona pellucida umgeben; entwickelt sich zur Blastocyste weiter.


multipar
Bezeichnung von Tierarten, die üblicherweise mehrere Jungtiere pro Trächtigkeit hervorbringen (Gegensatz: unipar).


Myometrium
Tunica muscularis des Uterus.

  
  
N
  
Neuralrohr
Primitivorgan, scheidet sich aus dem Ektoderm aus.


nullipar
Bezeichnung eines weiblichen Individuums, das noch nie geboren hat (siehe auch primipar und pluripar).

O

Oocyten I
determinierte Oogonien, die in die erste Reifeteilung eintreten; verharren längere Zeit im Dictyotän.


Oocyten II
Zwischenstadien in der Oogenese nach Abschluss der ersten Reifeteilung; treten demnach in die zweite Reifeteilung ein.


Oogenese
Bildung und Reifung der Eizellen.


Oogonien
Ausgangszellen für die Oogenese; mitotische Vermehrung nur vorgeburtlich.


Orchis
(Gr.: orchis = Hoden); meistgebrauchter Stamm zur Bildung zusammengesetzter Wörter (Orchitis, Kryptorchismus, Orchidektomie etc.).


Östrogene
(Gr.: Östrus = Brunst, -gen = verursachen)
Gruppe hauptsächlich im Follikel synthetisierter Steroidhormone (auch in Plazenta, Hoden und NNR); führen zur Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale sowie zu Brunstsymptomen (östro-gen!); erhöhen Ansprechbarkeit der glatten Muskulatur auf Oxytocin; bewirken Proliferation von Schleimhäuten und Drüsen des weiblichen Genitaltrakts.


Östrus
Gr.: Brunst.


Ovar
Eierstock; weibliche Keimdrüse.


Ovulation
Abgehen der reifen Eizelle beim Follikelsprung.

P

Pachytän
(Gr.: pachys = dick, derb) dritter Abschnitt der Prophase I (Meiose); starke Verkürzung und Verdickung der vollständig gepaarten homologen Chromosomen (Tetraden); treten als dicke Stränge in Erscheinung.


Pars uterina tubae
Abschnitt der Tuba uterina, der innerhalb der Uteruswand verläuft (nur bei Fleischfresser und Pferd).


Partus
(Lat.) Geburt.


Perimetrium
Serosa des Uterus' (viszerales Blatt des Peritonäums)


Plazenta
(Lat.: placenta = Kuchen, dt.: auch „Mutterkuchen“) Aus fetalen und maternalen Anteilen bestehendes Organ, das sich in der ersten Phase einer Trächtigkeit ausbildet. Ihre Funktion besteht im Stoffaustausch, der Hormonproduktion und dem Schutz des Fetus.


Plazentom
Plazentare Funktionseinheit bei den Wiederkäuern, zusammengesetzt aus Kotyledonen (fetaler Anteil) und Karunkeln (maternaler Anteil).


pluripar
(Gr.: pluri- = viele) Bezeichnung eines weiblichen Individuums, das bereits mehrmals geboren hat (siehe auch nullipar und primipar).


Polkörper
bei der Reifeteilung (Meiose) der Eizelle abgeschnürte abortive Tochterzelle der Eizelle.


polyöstrisch
(Gr.: poly- = viel, zahlreich) Bezeichnung von Tierarten mit ganzjährig oder saisonal befristet zyklisch wiederkehrenden Brunsten.


Portio praevaginalis cervicis
jener Teil der Cervix, der vor dem cranialen Ende der Vagina liegt.


Portio vaginalis cervicis
jener Teil der Cervix, der in die Vagina einsteht; führt zur Ausbildung einer Fornix vaginae; in der Klinik kurz "Portio" genannt; fehlt beim Schwein und ist bei der Hündin nur ventral abgrenzbar.


primipar
Bezeichnung eines weiblichen Individuums, das einmal geboren hat (siehe auch nullipar und pluripar).


Primitivknoten
Verdickung am Vorderrand der Primitivrinne auf der Keimscheibe.


Primitivrinne
Rinne auf der Keimscheibe, die durch Migration der künftigen Mesodermzellen des Epiblast unter die Oberfläche entsteht


Progesteron
(Lat.: gestare = tragen); gestagenes Steroidhormon, das hauptsächlich in Corpus luteum und Placenta synthetisiert wird (auch in NNR); Zwischenstufe bei der Synthese anderer Steroidhormone; vermindert Uterusmotorik; regt Drüsen des weiblichen Genitaltrakts zur Sekretion an; erhält Trächtigkeit aufrecht.


Proöstrus
(Gr.: pro- = vor, vorn, zuerst) Vorbrunst (auch Präöstrus); Phase des Brunstzyklus’ zwischen Diöstrus und Östrus; Zeit der Follikelreifung; FSH- und zunehmender Östrogen-Einfluss.


Prophase
(Gr.: pro- = vor, vorn, zuerst) erste Phase der Zellteilung (Mitose und beide Reifeteilungen); gekennzeichnet durch zunehmende Kondensation und Individualisierung der Chromosomen; in 1. Reifeteilung gegliedert in Leptotän, Zygotän, Pachytän, Diplotän und Diakinese; siehe auch Dictyotän.


Prostaglandine
Gruppe von Gewebshormonen und Mediatoren (Entzündung); Derivate der Arachidonsäure; erstmals im Sperma isoliert; werden auch im Uterus synthetisiert und führen bei Grosstieren durch direkte Wirkung zur Luteolyse.

Q

   

R


Reduktionsteilung
1. Reifeteilung; siehe Meiose.

S

Salpinx
Eileiter; meistgebrauchter Stamm zur Bildung zusammengesetzter Wörter (Mesosalpinx, Salpingitis).


Somatopleura
Anteil des lateralen Mesoderms, das zusammen mit dem Ektoderm das Chorion, das Amnion und die Körperwände bildet.


Somiten
beidseits der Chorda angeordnete mesodermale Zellpakete des Embryos, aus denen die Wirbelkörper, die Körpermuskulatur und das Bindegewebe der Haut hervorgehen.


Spacing
Gleichmässiges Verteilen der Blastocysten im Uterus multiparer Tiere vor der Implantation.


Spermatocyten I
determinierte Spermatogonien, die in die erste Reifeteilung eintreten.


Spermatocyten II
Zwischenstadien in der Spermatogenese nach Abschluss der ersten Reifeteilung; treten demnach in zweite Reifeteilung ein.


Spermatogenese
Entwicklung der Spermien von den Spermatogonien über Spermatocyten I und II zu Spermatiden und reifen Spermien.


Spermatogonien
Ausgangszellen für die Spermatogenese; mitotische Vermehrung zeitlebens.


Spermium
die im keimbildenden Epithel der Hodenkanälchen entstehende männliche Samenzelle.


Splanchnopleura
Anteil des lateralen Mesoderms, das zusammen mit dem Entoderm die Allantois, die Darmwand und den Dottersack bildet.


Syncytiotrophoblast
vielkernige Zellschicht ohne Zellgrenzen (Synzytium), invasiver Teil des Trophoblast.

T

Testis
(Lat.: testis = der Zeuge); Hoden; siehe auch Orchis.


Theca folliculi
(Lat.: theca = Kapsel, Hülle); ovarielles Stroma, das Sekundär- und Tertiärfollikel unmittelbar umgibt; wird gegliedert in hormonproduzierende Theca folliculi interna und die in das übrige Stroma übergehende Theca folliculi externa.


transgen
Zelle oder Organismus mit einem eingeschleusten, fremden Gen.


Trophoblast
zellige Aussenwand der Blastocyste, kommt in direkten Kontakt mit dem Endometrium. Aus dem Trophoblast geht das extraembryonale Gewebe hervor.


Tuba uterina
(Lat.: tuba = Trompete); Eileiter; siehe auch Salpinx

U

unipar
(Lat.: unus = ein) Bezeichnung von Tierarten, die üblicherweise ein einziges Jungtier pro Trächtigkeit hervorbringen (Gegensatz: multipar).


Urkeimzelle
Vorläuferzelle der Keimzelle (noch diploid).


Uterus
(Lat.) Gebärmutter; siehe auch Metra.


Utriculus masculinus
auch Utriculus prostaticus; Relikt der Müller’ Gänge bei männlichen Individuen.

V

Vagina
(Lat.: vagina = schützende Hülle, Schwertscheide); Scheide, weibliches Kopulationsorgan.


Vulva
äusseres weibliches Genitale bestehend aus Labia vulvae, Commissurae labiorum und Rima vulvae.

W

Wolff’scher Gang
embryonale Anlage des Harn- und Samenleiters, entsteht aus der Vereinigung der Vornierenkanälchen und führt zum Sinus urogenitalis.

X

   

Y

   

Z

Zona pellucida
Schicht vernetzter Glycoproteine (ZP1, ZP2 und ZP3) zwischen Oocyte und Follikelepithel; verantwortlich für speziesspezifische Erkennung der Spermien sowie für die Auslösung der Akrosomreaktion.


Zygotän
(Gr.: zygotos = Joch, Zweispänner) zweiter Abschnitt der Prophase I (Meiose); Konjugation homologer Chromosomen (Bivalente) und Ausbildung des synaptosomalen Komplexes.


Zygote
Befruchtete Eizelle mit diploidem Chromosomensatz, entwickelt sich durch Furchung weiter.