Vorgänge im männlichen Genitaltrakt
Die Bereitstellung der Spermien findet im männlichen Genitaltrakt statt. Abbildung 21 gibt einen Überblick über den Weg der Spermien bei der Ejakulation.
- Hoden
(paarig vorhanden) - Ductus epididymidis / Nebenhodengang (paarig)
(paarig) - Ductus deferens / Vas deferens / canal déférent
(paarig) - Ampulla ductus deferentis
(paarig) - Vesicula seminalis / Samenblase
(paarig) - Ductus ejaculatorius
(paarig) - Prostata / Vorsteherdrüse
(einfach vorhanden) - Ausführungsgänge der Prostata
(mehrfach vorhanden) - Glandulae bulbourethrales (Cowper Drüsen)
(paarig) - Glandulae urethrales (Littré Drüsen)
(mehrfach) - Urethra / Harnröhre
(einfach) - Harnblase
(einfach)
Vorgänge im Hoden (Testis)
Der Hoden ist die Produktionsstätte der Spermien, welche in den Tubuli seminiferi contorti aus den Spermatogonien durch mitotische und meiotische Teilung entstehen (siehe Spermatogenese).
Die ca. 600 - 800 Tubuli seminiferi contorti bilden den Hauptbestandteil des Hodenparenchyms, das in über 300 kleine unvollständig septierte Läppchen gegliedert ist. Bei einer Länge von ca. 50 - 60 cm eines einzelnen Tubulus seminiferus contortus, lässt sich berechnen, dass im Hoden eine Gesamtlänge von ca. 300 m Hodenkanälchen untergebracht ist. Zusätzlich finden sich im Zwischengewebe auch die hormonproduzierenden (Testosteron) Leydigschen Zwischenzellen.
Vorgänge im Nebenhoden (Epididymis)
Die Spermien werden - nach ihrer Produktion in den Tubuli seminiferi contorti des Hodens - im Ductus epididymidis gesammelt und gelagert.
Im kaudalen Teil des Nebenhodenganges, der nahtlos in den Ductus deferens übergeht, befindet sich der Vorrat ejakulationsbereiter Spermien. Die Spermien brauchen durchschnittlich 14 Tage, um vom einen zum anderen Ende des 5-6 m langen Nebenhodenganges zu gelangen. Während dieser zwei Wochen durchlaufen die Spermien verschiedene morphologische und funktionelle Reifungsschritte:
- Durch die Einlagerung von neuen Proteinen im Kern wird die DNS weiter kondensiert. Der Spermienkopf wird dadurch kleiner und kompakter. Dies ist ein wichtiger Schritt für die spätere korrekte Dekondensation der väterlichen DNS in der mütterlichen Eizelle.
- Das schon spärliche Zytoplasma wird weiter reduziert, dadurch werden die Spermien schlanker.
- Die Fähigkeit zur Motilität wird erlangt, aber gleichzeitig durch das Milieu auch wieder gehemmt.
- Die Struktur der Plasmamembran wird verändert. Dies hat Auswirkungen auf die Motilität, die Fähigkeit zur Kapazitation und die Fähigkeit zur Akrosomalreaktion.
Daraus ergibt sich folgender Merksatz: