Umbilikales System
Die Vv. umbilicales bringen das nährstoff- und sauerstoffreiche Blut aus den Zotten der Plazenta über die Nabelschnur zum Embryo. Normalerweise besteht nur eine V. umbilicalis in der Nabelschnur als V. umbilicalis impar. Sie gewinnt aber am kaudalen Rand des Nabels Anschluss an die beiden intraembryonalen Vv. umbilicales, welche lateral vom Nabelzölom zum Herzen ziehen und mit den medial davon gelegenen V. omphalomesentericae in die beiden Sinushörner münden.
In der weiteren Entwicklung werden sie in die rasch sich entwickelnde Leber einbezogen, sodass sie Anschluss an den Kapillarplexus der Leber bekommen. Nun gelangt das Blut der V. umbilicales dextra und sinistra einerseits direkt andererseits über die Anastomosen in der Leber in den Sinus venosus.
Der extrahepatische Teil der Vv. umbilicales bildet sich aber bald zurück (Stadium 13 -14). Das Blut der Vv. umbilicales erreicht den Sinus venosus nur noch mit dem Blut der Vv. omphalomesentericae durch die Leber und posthepatisch über die rechte V. omphalomesenterica (vgl. interaktives Schema: Entwicklung des kardinalen Venensystems), weil sich das linke Sinushorn zurückbildet. Es hat sich aber innerhalb der Leber ein neuer Shunt gebildet, der Ductus venosus. Er leitet einen Teil des nährstoff- und sauerstoffreichen Blutes aus den Umbilikalvenen direkt zum Herzen, damit es möglichst schnell die Organe wie Gehirn und Herz erreicht.
In der Folge bildet sich die V. umbilicalis dextra prähepatisch völlig zurück und alles Blut der Plazenta gelangt über die V. umbilicalis sinistra zur Leber.
Nach der Geburt obliteriert die V. umbilicalis sinistra prähepatisch und der Ductus venosus zum Ligamentum venosum.