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							| 10.2 Entwicklung der plazentären Zotten |  |  |  
 
 
						
							| Während sich der Embryo in der ersten Woche durch einfache Diffusion ernährt, braucht er später wegen seines schnellen Wachstums ein leistungsfähigeres Austauschsystem. Dies wird durch die Entwicklung des uteroplazentären Kreislaufs realisiert: Dabei nähern sich die Blutkreisläufe von Mutter und Embryo in der Plazenta, was den Austausch von Gasen und Metaboliten durch Diffusion erlaubt.Es ist jedoch immer zu bedenken, dass mütterliches und fetales Blut nie in direktem Kontakt stehen.
 Dieses System bildet sich ab dem neunten Tag im lakunären Stadium
  5b  . Es handelt sich hierbei um Vakuolen oder Trophoblastlakunen (Abb. 18), die im Synzyziotrophoblasten entstehen. Durch die lytische Aktivität des Synzytiotrophoblasten (Abb. 19) werden die mütterlichen Kapillaren erodiert und anastomosieren mit den Trophoblastlakunen. So werden die mütterlichen Sinusoide gebildet. Am Ende der Schwangerschaft kommunizieren die Lakunen untereinander und bilden ein einziges zusammenhängendes System, das durch den Synzytiotrophoblasten begrenzt und intervillöser Raum genannt wird. Kürzlich erfolgte Studien weisen darauf hin, dass diese intervillösen Räume bis zur zehnten Woche nicht mit Blut, sondern lediglich mit einer klaren Flüssigkeit, die aus einer Mischung von filtriertem Plasma und Uterussekreten besteht, gefüllt sind
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							| Abb. 18:  9-10. Tag - Lakunäres Stadium |  | Abb. 19: 9-10. Tag - Primärzotten |  | Legende |  
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 | Zytotrophoblast Synzytiotrophoblast
 Vakuolen des
 Synzytiotrophoblasten
 (Lakunen)
 mütterliche Gefässe.
 
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 A
 | durch den ST erodierte mütterliche Gefässe, welche durch Kommunikation mit den Lakunen die mütterlichen Sinusoiden bilden
 siehe Zoom in Abb. 20
 
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 |  |  | Lakunäres Stadium (Abb. 18) und Primärzotten (Abb. 19)Im Trophoblasten bilden sich die Vakuolen (Abb. 18).
 Anschliessend dringt das Blut aufgrund der Erosion der mütterlichen Kapillaren in die Vakuolen ein. So entstehen die mütterlichen Sinusoiden. (Abb. 19)
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							| Zwischen dem 11. und dem 13. Tag dringen Zytotrophoblastzellen in die Fortsätze des Synzytiotrophoblasten ein, wodurch die primären Trophoblastzotten  5b  entstehen. |  |  |  
 
						
							| Abb. 20: 11-13 Tag |  | 11-13 Tag |  | Legende |  
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 | Zytotrophoblast Synzytiotrophoblast
 
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 |  | Primärzotten mit dem Zytotropho-blasten, welcher in die Fortsätze des Synzytio-
 trophoblasten eindringt und so die primären
 Trophoblastzotten
 bildet.
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							| Ab dem 16. Tag wächst auch EEM in diese primären Trophoblastenzotten ein. Sie heissen nun Sekundärzotten  5c  und dehnen sich bis in die Lakunen aus, die mit mütterlichem Blut gefüllt sind. Wie bereits erwähnt, bildet das ST bei jeder Zotte die äusserste Schicht. 
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							| Am Ende der 3. Woche differenziert sich das Zottenmesoblast zu Bindegewebe und Blutgefässen. Sie verbinden sich mit den embryonalen Blutgefässen. Zotten, die differenzierte Blutgefässe enthalten, werden Tertiärzotten genannt  6  . |  |  |  
 
 
						
							| Von diesem Moment an müssen Gase, ernährende Substanzen und Abfallstoffe, die durch das mütterliche und fetale Blut diffundieren, insgesamt vier Schichten durchqueren:  
									Kapillarendothelium der Zotten
lockeres Bindegewebe, welches das Endothel umgibt
Zytotrophoblast
Synzytiotrophoblast
 Diese vier Elemente bilden zusammen die Plazentaschranke.Achtung! Das Endothel, das die mütterlichen Blutgefässe umgibt, dringt nie in die Trophoblastlakunen ein, sondern reicht nur bis zum Rand der Lakunen.
 Aus den (tertiären) Zotten entstehen zahlreiche "Tochterzotten". Diese Zotten bleiben entweder frei und ragen in den intervillösen Raum hinein (freie Zotten), oder sie verankern sich auf der Basalplatte (Haftzotten). (Interaktives Schema).
 
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							| Nach dem 4. Monat verschwindet der Zytotrophoblast in den Tertiärzotten langsam, wodurch der Abstand zwischen dem intervillösen Raum, mit mütterlichem Blut und den fetalen Gefässen, verringert wird. Die so entstehenden Zotten werden Terminalzotten genannt.  |  |  |  
 
 
 
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