6.2 Etappen der Implantation



Etappen

Quiz

Quiz 10


Schematisch lassen sich drei Implantationsetappen unterscheiden:

  • Adplantation der Blastozyste an das Endometrium
  • Adhäsion der Blastozyste an das Endometrium
  • Einwachsen des Trophoblasten und Einbettung



Adplantation der Blastozyste auf die Uterusschleimhaut


Wenn die Blastozyste am 5. Tag aus der Zona pellucida schlüpft (3), tritt sie mit der mütterlichen Uterusschleimhaut in Kontakt, indem sie sich mit dem embryonalen Pol an das Endometrium anlagert. Abb. 15 - Hatching  Legende

1
2
3

4
5
Zona pellucida
Trophoblast (äussere Zellmasse)
Hypoblast (Teil der inneren
Zellmasse)
Blastozystenhöhle
Epiblast (Teil der inneren
Zellmasse)

Abb. 15
Die Blastozyste schlüpft aus der teils aufgelösten Membrana pellucida. Man unterscheidet den Trophoblasten, der die äussere Zellmasse bildet und den Embryoblasten (innere Zellschicht mit Epi- und Hypoblasten) sowie die Blastozystenhöhle.



Die Adhäsion kann stattfinden, wenn der Uterus zuvor in seine sekretorische Phase (Luteinphase) eingetreten ist. Diese empfangsbereite Phase des Endometriums dauert 4 Tage (20. -23. Tag) und wird üblicherweise "Implantationsfenster" genannt. Sie folgt ca. 6 Tagen nach dem LH-Gipfel und ist charakterisiert durch das Auftreten von kleinen Erhebungen am apikalen Pol der epithelialen Endometriumszellen. Eine der Aufgaben dieser Erhebungen liegt in der Absorption der Uterusflüssigkeit, was die Blastozyste dem Endometrium näher bringt und sie gleichzeitig immobilisiert. In diesem Stadium kann die Blastozyste noch durch eine Auswaschung eliminiert werden. Es exisitiert auch eine Hypothese, nach der das Progesteron und die Oestrogene, die durch die Blastozyste produziert werden, verantwortlich seien für ein Oedem, das die bereits abgeflachte Uterushöhle füllt. Dies soll ebenfalls dazu beitragen, dass die Blastozyste gegen das Uterusepithel gedrückt wird. 4.


Abb. 16 - Implantationsfenster  Legende

A
B
C
D
Menstruation
Proliferation
Sekretion
Implantationsfenster

Abb. 16
Menstrustionszyklus mit den zyklischen Veränderungen des Endometriums. Das Implantationsfenster, das der Periode der maximalen Empfängnis entspricht, ist hier abgebildet (D).


Quiz

Quiz 02



Mehr dazu

Zona pellucida
Während der ganzen Zeitspanne von der Ovulation bis zur Implantation wird die Eizelle von der Zona pellucida umgeben, deren Rolle sich verändert. Anfänglich vereinfacht sie zusammen mit den Zellen der Corona radiata den Transport der Oozyte im Eileiter. Zum Zeitpunkt der Befruchtung erleichtert sie die Akrosomalreaktion der Spermien. Schliesslich, nachdem die Kortikalreaktion stattgefunden hat, unterzieht sie sich physischen und chemischen Veränderungen. Zum Beispiel wird für weitere Spermien ein Eindringen verunmöglicht, was eine Polyspermie verhindert. Die Zona pellucida besitzt keine HLA Antigene und agiert demnach in Bezug auf die Mutter als immunologische Barriere. Eine andere wichtige Rolle ist die Prävention einer verfrühten Implantation des Embryos in der Tubenregion.



Adhäsion der Blastozyste an das Endometrium


In Folge der Apposition der freien Blastozyste auf das Uterusepithel (4) interagieren die Mikrovilli auf der Oberfläche der zu äusserst gelegenen Trophoblastzellen mit den Epithelzellen des Uterus. Es bilden sich Verbindungskomplexe, die für eine stärkere Adhäsion verantwortlich sind. In diesem Stadium kann die Blastozyste nicht mehr durch einfaches Auswaschen eliminiert werden. Die Adhäsion der Blastozyste an das Endometrium kommt durch Oberflächenglykoproteine zustande, der spezifische Mechanismus ist jedoch nicht im Detail bekannt. Abb. 17 - Adhäsion der Blastozyste  Legende

Abb. 17
Ausschlüpfen der Blastozyste und Anheftung an das Endometrium. Man erkennt die Zellen des Synzytiotropho-
blasten, die zwischen die Zellen des Uterusepithels einwachsen.



Vorherige Seite | Nächste Seite